Letzte Aktualisierung am 8. Juli 2024 von
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Ob als Zentrum des gemütlichen Familienabends, als wohlige Wärmequelle oder als Blickfang, ein Kamin hat zahlreiche Vorzüge. Viele Hausbesitzer entscheiden sich deshalb inzwischen dafür, einen Kamin nachrüsten zu lassen. Während dem Einbau des Kamins kommen dabei einige Kosten auf den Hausbesitzer zu. Hier erfahren Sie, welche Kosten dies im Einzelnen sind und wie sie sich auf Materialkosten, Einbaukosten und Montagekosten aufteilen.
Auch wenn die Montagekosten einen beträchtlichen Teil der Gesamtkosten ausmachen können, ist es keine gute Idee, selbst Hand anzulegen. Das im Kamin prasselnde Feuer kann bei unsachgemäßem Einbau eine Feuergefahr darstellen oder durch die Verbrennungsgase zu Erstickungen führen. Zusätzlich verursacht ein unsachgemäß von Laienhand eingebauter Kamin zusätzliche Kosten. Spätestens der Schornsteinfeger wird bei der Abnahme die Mängel feststellen und einen Umbau oder sogar die Demontage verlangen. Am Ende ist es deshalb fast immer günstiger und sicherer, einem professionellen Kaminbauer zu vertrauen, der das notwendige Werkzeug und Fachwissen mitbringt.
Kosten im Überblick
Die Kosten für den Einbau eines Kamins richten sich sowohl nach den örtlichen Gegebenheiten als auch nach der gewünschten Ausführung des Kamins. So ist es deutlich günstiger, einen Kamin an einen bereits bestehenden Schornstein anzuschließen als diesen als Außenrohr oder sogar im Hausinneren in Leichtbauweise zu montieren. Auch bei der Auswahl des Kamins gibt es erhebliche Preisunterschiede, und bei Designeröfen ist nach oben nochmals deutlich mehr Spielraum. Die hier angegebenen Werte sind deswegen nur Richtlinien. Eine genauere Aufstellung erhalten Sie im Kostenvoranschlag Ihres Experten.
Hier finden Sie eine Aufstellung mit drei beliebten Kaminarten. Weiter unten können Sie in einer genaueren Aufstellung der Materialkosten und Montagekosten ergründen, welche Kosten für den Kamin Ihrer Wahl anfallen würden. Die Beispiele sind im Einzelnen:
- Schwedenofen mit Außenrohr
- Gemauerter Kamin mit Schornstein in Leichtbauweise
- Dauerhaft betriebener wasserführender Kamin und Anschluss an einen bestehenden Schornstein
Kaminart | Materialkosten (€) | Montagekosten (€) |
---|---|---|
Schwedenofen | 1250 – 1750 | 600 – 750 |
Gemauerter Kamin | 2700 – 3700 | 3000 – 3500 |
Wasserführender Kamin | 1300 – 1800 | 3000 – 3500 |
Materialkosten
Der teuerste Posten der Materialkosten ist in den meisten Fällen der Kamin selbst. Dabei bestehen erhebliche Preisunterschiede. Am günstigsten sind sogenannte Schwedenöfen, also frei stehende Kamine aus Gusseisen und Glas, in denen ein Feuer kräftig prasseln kann. Deutlich kostspieliger sind gemauerte Öfen, da diese massiver sind und außerdem die Kosten für das Mauerwerk anfallen. Heizöfen mit Warmwasserzubereitung, sogenannte wasserführende Kamine, sind durch die notwendige Technik der Wassererwärmung ebenfalls kostspielig. Hier muss auch noch ein Pufferspeicher eingeplant werden. Ein echter Designerofen kann je nach Ausführung, Verzierungen und Material nochmals ein Vielfaches kosten.
Kaminart | Preis (€) |
---|---|
Schwedenofen | 500 – 1000 |
Gemauerter Ofen | 1000 – 2000 |
Wasserführender Ofen mit Pufferspeicher | 1500 – 2000 |
Designerofen | bis 5000 |
Daneben fallen Materialkosten für den Abgasweg an. Während diese bei einem bestehenden Schornstein entfallen, schlägt ein Außenrohr oder ein Kamin in Leichtbauweise mit einigen Hundert Euro zu Buche. Beim Schornstein in Leichtbauweise kommen auch die Verkleidung des Schornsteins und ein Tritt für den Schornsteinfeger als zusätzliche Kostenpunkte hinzu. Daneben gehört zum Kamin eine Kaminplatte, die den Fußboden vor Funkenflug schützt. Weiteres Zubehör wie Kaminbesteck oder ein Regal für das Feuerholz müssen ebenfalls bedacht werden.
Posten | Preis (€) |
---|---|
Edelstahl-Außenrohr | 400 – 600 |
Leichtbauschornstein | 800 – 2000 |
Kaminplatte | 100 |
Kaminholzregal | 25 – 100 |
Kaminbesteck | 20 – 70 |
Montagekosten
Für die Montage müssen ebenfalls einige Kosten eingeplant werden. Die größten Montagekosten beziehen sich auf die Abluftanlage. Sie fallen am günstigsten aus, wenn bereits ein hauseigener Kamin besteht und nur ein weiterer Anschluss gelegt werden muss. Die sichere Montage eines Außenrohrs und die Kernbohrung durch die Hauswand sind kostspieliger, aber dennoch relativ günstig. Wirklich teuer ist der nachträgliche Einbau eines Schornsteins in Leichtbauweise im Haus, da hierzu das Dach durchstoßen werden muss.
Arbeit | Preis |
---|---|
Anschluss an bestehenden Schornstein | 200 |
Montage eines Edelstahl-Außenrohrs | 400 |
Kernbohrung für Außenrohr | 150 |
Leichtbauschornstein | 3000 |
Ein weiterer wichtiger Kostenpunkt ist die Montage einer Heizanlage. Der Einbau der notwendigen Leitungen, des Pufferspeichers und der Anschluss an die hauseigene Heizung sind nicht günstig, werden jedoch von den verringerten Heizkosten innerhalb einiger Jahre ausgeglichen. Zuletzt gehört zur Montage auch die abschließende Abnahme durch einen Schornsteinfeger.
Montage der Heizanlage: 3000 €
Abnahme durch den Schornsteinfeger: 100 €
Wartungs- und Betriebskosten
Ein Kamin erfordert nicht nur eine einmalige Investition zum Einbau, sondern verursacht auch regelmäßige Kosten während seines Betriebes. Die laufenden Kosten teilen sich in die Brennholzkosten und die Wartungskosten auf. Die Kosten des Brennholzes orientieren sich am Nutzungsverhalten sowie dem genutzten Brennmaterial. Bei gelegentlicher Nutzung für ein prasselndes, wohliges Kaminfeuer fallen selbstverständlich geringere Kosten an als bei der Erzeugung des gesamten Warmwasserbedarfs durch den Kamin. Auch das genutzte Brennmaterial hat einen Einfluss auf die Kosten.
Bei einem Kaminfeuer pro Monat gibt man im Jahr ungefähr 50 – 100 Euro für Brennholz aus. Möchte man dauerhaft in einem Einfamilienhaus mit Holzbriketts heizen, kommt man schon auf ungefähr 1200 Euro pro Jahr.
Wartungskosten fallen bei einem Kamin nur in geringem Maße an. Die üblichen Wartungsarbeiten wie eine Reinigung, die Entsorgung der Asche und ähnliches können auch von Ihnen problemlos ausgeführt werden. Viele moderne Kaminöfen unterstützen Sie dabei mit Komfortfunktionen. Was nicht von Ihnen, sondern vom bestellten Bezirksschornsteinfeger durchgeführt wird, ist die Abgasmessung. Wie jede Feuerstelle muss auch ein Kamin einer regelmäßigen Messung unterzogen werden. Die Frequenz und Intensität der Messung richtet sich ebenfalls nach dem Nutzungsverhalten. Gelegentlich genutzte Kamine müssen nur einmal im Jahr gemessen werden, während ein dauerhaft genutzter Kamin zwei bis drei Messungen im Jahr benötigt. Daneben fallen Kosten für die Reinigung des Schornsteins an.
Die Kosten für den Schornsteinfeger hängen auch von der Nutzung ab. Wird der Kamin gelegentlich genutzt, gibt man ungefähr 50 bis 100 Euro pro Jahr aus. Bei dauerhafter Nutzung wird es mit 200 bis 300 Euro pro Jahr etwas teurer.
Förderung
Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) bietet im Zuge der Energiewende Förderungen für Biomasseanlagen an. Dabei handelt es sich um Holzheizungen und unter bestimmten Voraussetzungen lässt sich die Förderung auch für wasserführende Kamine nutzen. Grund ist die Senkung der Emissionen von klimaschädlichem Kohlenstoffdioxid aus fossilen Brennstoffen. Die Voraussetzung für die Förderung ist eine Anbindung des Kamins an den Heizkreislauf, die Durchführung eines hydraulischen Abgleichs und die Einhaltung bestimmter Grenzwerte bezogen auf Effizienz und Schadstoffe.
Voraussetzungen
- Mindestens 5 kW Nennwärmeleistung
- Bestimmung für den Einsatz naturbelassener Biomasse gemäß § 3 Abs. 1 Nr. 4, 5, 5a, 8 oder 13 der Verordnung über kleine und mittlere Feuerungsanlagen (1. BImSchV)
- Einhaltung der folgenden Emissionsgrenzwerte:
- Kohlenmonoxid: 200 mg/m3 bei Nennwärmeleistung, 250 mg/m3 bei Teillastbetrieb (soweit Brennstoffe nach § 3 Abs. 1 Nr. 8 der 1. BImSchV eingesetzt werden)
- Staubförmige Emissionen: 15 mg/m3 (Scheitholz-Anlagen). 20 mg/m3 (alle anderen Anlagen)
- Kesselwirkungsgrad muss mindestens 89 % betragen. Bei Pelletöfen mit Wassertasche muss der feuerungstechnische Wirkungsgrad mindestens 90 % betragen.
- Pufferspeicher-Nachweis: Hackschnitzelkessel mindestens 30 Liter/kW. Scheitholzvergaserkessel mind. 55 Liter/kW
- Durchführung des hydraulischen Abgleichs der Heizungsanlage
Zu Details der Förderfähigkeit Ihrer Kaminheizung und der notwendigen Antragsstellung berät Sie gerne Ihr Heizungsbauer.
Brennstoffe
Für den Kamin kommen verschiedene Brennstoffe zum Einsatz, die sich anhand ihres Brennwertes unterscheiden. Während gut getrocknetes Feuerholz (vier kWh/kg) das Herz jedes Kaminliebhabers erfreut, haben Holzpellets, Hackschnitzel und Holzbriketts einen höheren Brennwert (fünf kWh/kg) und sind besser portionierbar und günstiger. Am höchsten ist der Brennwert von Steinkohlebriketts (acht kWh/kg), diese sind jedoch nicht im Sinne der Energiewende. Kaminholz muss über längere Zeit gelagert werden, damit der Feuchtigkeitsgehalt sinkt und das Holz sauber und schnell verbrennt.
Sicherheit
Ein Kamin findet seinen Platz am besten auf einem brandsicheren Untergrund, fern von brennbaren Objekten wie Büchern, Gardinen oder Teppichen. Fliesen eignen sich als Untergrund am besten. Beachten Sie, dass durch das Schüren des Kamins ein teils erheblicher Funkenflug entstehen kann. Bei Nutzung eines bereits bestehenden Schornstein muss der Kamin relativ nahe an diesem liegen. Bei Abgasableitung durch ein Außenrohr muss der Kamin an einer Außenwand platziert werden, an der auch das Rohr problemlos montiert werden kann.
Auch erfahrenen Heimwerkern kann man nur vom Kamin Marke Eigenbau abraten. Selbst durch Profis eingebaute Kamine müssen regelmäßig überprüft werden und sollten eine Sicherung durch einen Kohlenmonoxidmelder besitzen. Bereits kleinste Fehler bei der Montage der Abluftzufuhr oder Blockierungen im Schornstein können dazu führen, dass sich Kohlenmonoxid im Raum ansammelt. Dieses geruchlose Gas ist hochgiftig und sehr gefährlich. Auch durch das Feuer und die Hitze des Kamins selbst kann Gefahr für Sie und Ihre Familie ausgehen. Mit einer professionell installierten Kaminheizung mithilfe von blauarbeit.de können Sie sich sicher sein, dass alle notwendigen Sicherheitsmaßnahmen getroffen wurden. So können Sie guten Gewissens die wohlige Wärme des Feuers genießen.