Letzte Aktualisierung am 8. Juli 2024 von
Sie haben sich an der alten Holzvertäfelung oder der Farbe Ihrer Decke sattgesehen? Dann frischen Sie Ihre Decke mit einer neuen Spanndecke auf und verleihen so Ihrem Raum nicht nur eine neue Optik, sondern darüber hinaus auch einen ganz neuen Charme. Doch was versteht man eigentlich unter einer Spanndecke?
Grundsätzlich handelt es sich bei einer Spanndecke, wie der Name bereits verrät, um eine gespannte Deckenverkleidung aus Kunststoff, die bildlich betrachtet eine Decke unter der Decke darstellt. Demnach kommt eine Spanndecke nah an eine abgehängte Decke heran. Jedoch mit dem Unterschied, dass die ursprüngliche Decke hierbei vollständig unberührt und somit auch unbeschädigt bleibt.
Welche Eigenschaften besitzt eine Spanndecke?
Für eine Spanndecke wird in den meisten Fällen eine Folie aus dem Kunststoff Polyvinylchlorid (PVC) verwendet. Hierbei handelt es sich um einen hoch belastbaren Kunststoff, der mit 100 Kilogramm pro Quadratmeter einem großen Gewicht standhält und somit äußerst robust ist.
Wie die neue Decke dabei aussehen soll, ist ganz Ihnen und Ihren individuellen Wünschen und Vorstellungen überlassen. Denn in Anbetracht des Spanndeckendesigns existieren die unterschiedlichsten Farben und Stilrichtungen, aus denen Sie Ihren persönlichen Favoriten auswählen können. Neben matten und glänzenden Folien werden zudem auch bedrucke Decken angeboten, die mit verschiedenen Motiven versehen sind. Auch die Verschweißung unterschiedlicher Folien ist hierbei möglich. So lassen sich beispielsweise matte Flächen mit glänzenden Akzenten kombinieren. Demnach gibt es zahlreiche Foliendesigns, aus denen Sie Ihre ganz persönliche Spanndecke heraussuchen oder individuell anfertigen lassen können.
Neben dem Design und der Farbe sollten Sie bei der Wahl der Spanndecke jedoch vor allem auf deren Inhaltsstoffe achten. Denn schädliche Zusatzstoffe in PVC-Folien können nicht nur einen unangenehmen Geruch mit sich bringen, sondern sind im schlimmsten Falle sogar gesundheitsgefährdend. So sind die schädlichen Zusatzstoffe unter anderem dafür bekannt, krebserregend zu sein. Demnach ist beim Folienkauf besonders darauf zu achten, dass die verwendeten PVC-Decken keine schädlichen Zusatzstoffe enthalten. Um hierbei auf Nummer sicher zu gehen, bietet sich ein Kauf bei einer anerkannten Fachkraft an, die Ihnen eine schadstofffreie Folie garantieren kann. Auch wenn diese teils etwas teurer sind, lohnt sich diese Investition mit Blick auf die eigene Gesundheit.
Wer nicht nur auf seine Gesundheit, sondern auch auf Schallschutz einen großen Wert legt, sollte beim Kauf auf eine Akustikdecke zurückgreifen. Hierbei wird zwischen die alte und neue Decke ein Dämmmaterial geklebt, wobei es sich meist um Mineralwolle handelt. Eine Dicke von vier Zentimetern ist hierbei vollkommen ausreichend, um sowohl die Akustik von innen als auch den Schallschutz von außen spürbar zu verbessern.
Spanndecken lohnen sich vor allem für kleinere Räume
Dank dieser Eigenschaften stellen Spanndecken eine günstige, schnelle und unkomplizierte Methode dar, um Decken eine optische Auffrischung zu verpassen. Diese Methode lässt sich dabei bei Decken mit einer maximalen Größe von 50 bis 100 Quadratmetern umsetzen. Sollte der Raum größer sein, muss entweder mit einer Naht gearbeitet werden oder eine Trennung mit einem speziellen Profil angebracht werden. Demnach sind Spanndecken mithilfe von Verbindungsfugen theoretisch bei jeder Raumgröße umsetzbar. Dennoch ist diese Methode vor allem bei Räumen vorgesehen, die kleiner als 100 Quadratmeter sind.
Vorteile und Nachteile einer Spanndecke
Auf Grundlage der dargestellten Eigenschaften ergeben sich zahlreiche Vorteile, die für einen Einbau einer Spanndecke sprechen. Hierzu zählt unter anderem die Tatsache, dass eine Spanndecke an fast jeder Decke angebracht werden kann. Auch eine Montage im Außenbereich ist hierbei denkbar, da die Decken feuchtigkeitsbeständig und folglich gegen Schimmel resistent sind. Zudem ist die PVC-Folie leicht zu reinigen, wodurch lästiges Streichen der Vergangenheit angehört. Des Weiteren sind die Folien dank des verwendeten PVC-Kunststoffs schwer entflammbar, hoch belastbar und durch eine schnelle, unkomplizierte Montage innerhalb eines Tages an Ihrer Decke angebracht. Zudem stehen Ihnen bei der Wahl der Spanndecke unzählige Gestaltungsmöglichkeiten zur Verfügung. Außerdem kann auf Wunsch auch eine Schalldämpfung eingebaut werden.
Die wichtigsten Vorteile einer Spanndecke sind nachfolgend nochmals stichpunktartig dargestellt:
- können fast an jeder Decke angebracht werden, auch bei außen liegenden Räumen
- feuchtigkeitsbeständig (resistent gegen Schimmel)
- leichte Reinigung (kein Streichen erforderlich)
- schwer entflammbar
- hoch belastbar (100 Kilogramm pro Quadratmeter)
- schnelle, unkomplizierte Montage innerhalb eines Tages
- schalldämmend
- zahlreiche, individuelle Gestaltungsmöglichkeiten
Abgesehen von diesen vielseitigen Vorteilen, können Spanndecken jedoch nur in Räumen verlegt werden, die nicht größer als 100 Quadratmeter sind. Bei größeren Räumen müssten Trennprofile verwendet werden, welche die optische Wirkung der Decke etwas beeinträchtigen. Jedoch wäre auch diese Umsetzungsvariante durchaus denkbar. Außerdem sind Reparaturen hierbei nur bedingt möglich, da eine Spanndecke nur einmal verbaut werden kann.
Demnach ergeben sich folgende Nachteile einer Spanndecke:
- vor allem bei Räumen bis 100 Quadratmetern anwendbar (sonst werden Trennprofile benötigt)
- kann nur einmal verbaut werden, wodurch keine Reparaturen möglich sind
Montage einer Spanndecke
Um eine Spanndecke einbauen zu lassen, müssen Sie sich aus der großen Vielzahl an Gestaltungsmöglichkeiten für eine PVC-Folie entscheiden. Diese wird dann auf die Größe Ihres Raumes zugeschnitten und mit einem Abstand von etwa zwei bis vier Zentimetern unterhalb der alten Decke angebracht. Der genaue Abstand ist dabei von den jeweiligen Gegebenheiten vor Ort abhängig, da beispielsweise auch Einbaustrahler, Verkabelung, Kommunikation, Wasserleitungen oder Luftrohre einen Einfluss darauf haben. Auch Schalldämmungen, die zwischen den beiden Decken verbaut werden, haben einen Einfluss auf den Abstand.
Bevor die zugeschnittene Spanndecke nun unterhalb der alten, bestehenden Decke angebracht werden kann, müssen zuvor noch Tragleisten an der Oberkante der Wände angebracht werden. Hierbei handelt es sich meist um Kunststoff- oder Aluminiumprofile, die für einen optimalen Halt der Folie sorgen. Sind die Profile vormontiert, kommt die Wärme eines Heizstrahlers ins Spiel. Diese lässt die Folie elastischer werden, wodurch sie sich leichter auf die vormontierten Tragleisten spannen lässt. Außerdem lassen sich dank der Wärme alle Falten vollständig entfernen, was zu einer glatten, makellosen Oberfläche führt.
Da für diese Schritte ein grundlegendes Fachwissen erforderlich ist, sollte für die Montage einer Spanndecke eine Fachkraft beauftragt werden. Diese montiert Ihnen die Decke im Normalfall innerhalb eines Tages. Denn grundsätzlich benötigen Fachbetriebe für eine Spanndeckenverlegung auf 20 bis 30 Quadratmetern etwa sechs Arbeitsstunden vor Ort. Zudem verursacht Ihnen eine Montage keinen großen Aufwand, denn selbst die Möbel können hierbei im Raum verbleiben. Lediglich die Raummitte und die Wände sollten so freigeräumt werden, dass diese für die Profis zugänglich sind.
Wie viel kostet eine Spanndecke?
Die Kosten einer Spanndecke sind von verschiedenen Parametern abhängig. Unter anderem haben dabei die Raumgröße sowie dessen Beschaffenheit einen Einfluss auf den Preis. Zudem wirken sich das gewählte Design sowie die Qualität der PVC-Folie auf den schlussendlichen Preis aus. Auch Sonderkonstruktionen verursachen weitere Kosten bei der Montage einer Spanndecke.
Auf Grundlage dieser Parameter lassen sich in Abhängigkeit der zu bespannenden Fläche folgende Preise als Richtwerte nennen. Die Montage ist hierbei stets mit inbegriffen:
Qualität der Spanndecke |
Preis pro Quadratmeter |
einfach |
120 € |
hochwertig |
150 € |
sehr hochwertig |
180 € |
Ist zusätzlich noch ein Schallschutz vorgesehen, erhöhen sich die Kosten um weitere 120 bis 150 Euro.
Sonderformen der Spanndecke – die Licht- und Heizdecke
Eine Spanndecke lässt sich auch in der Sonderform einer Heizdecke realisieren. Dabei macht es neue, moderne Technik möglich, eine Infrarotheizung in Form einer Heizfolie unter der Spanndecke verlegen zu lassen, um beide Systeme miteinander zu kombinieren. Die Kosten für diese Sonderform belaufen sich auf etwa 280 Euro pro Quadratmeter.
Des Weiteren besteht die Möglichkeit, Lichteffekte in die Spanndecke einbauen zu lassen. Hierfür werden komplexe Beleuchtungssysteme, wie beispielsweise Einbaustrahler, abgehängte Lampen oder indirekte Beleuchtungen, flexibel und individuell zwischen der alten Decke und der Spanndecke installiert. Kleine Aussparungen in der Spanndecke lassen das Licht später durchstrahlen. Eine Besonderheit stellt im Zuge dessen eine Lichtdecke dar, wobei es sich um eine semi-transparente Spanndecke handelt. Diese lässt das Licht indirekt durchscheinen, was für eine harmonische Stimmung im Raum sorgt. Eine solche Decke ist für etwa 150 Euro pro Quadratmeter erhältlich.
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