Letzte Aktualisierung am 8. Juli 2024 von Alex Mroos
Normale Wohnungsbaugenossenschaften sind in der Wohnungswirtschaft aktiv. Sie fokussieren sich nicht nur auf die Tätigkeiten im Wohnungsbau, sondern beschäftigen sich außerdem mit Bewirtschaftung, Administration und Vermarktung der Wohnobjekte. In diesem Zusammenhang kümmern sie sich um die Bestandsverwaltung, Instandhaltungs- und Modernisierungsmaßnahmen. Marketing sowie Vermietung spielen ebenfalls eine Rolle. Entsprechend wichtig ist ein ordnungsgemäßes Finanz- und Rechnungswesen für die Wohnungsbaugesellschaften.
Je nach Rechtsform und Institutionsart lassen sich die Wohnungsunternehmen in mehrere Sparten aufteilen:
- Wohnungsgenossenschaften
- kommunale Gesellschaften
- kirchliche Unternehmen
- werksgebundene Wohnungsbauunternehmen
- Wohngesellschaften von Bund und Ländern
- freie Wohnungsunternehmen
- Heimstätten sowie Gesellschaften für Landesentwicklung
Die Vorteile von Genossenschaftswohnungen
Die Wohnungsbaugenossenschaften, kurz WBG, haben sich die verstärkte Bereitstellung von preiswertem Wohnraum zum Ziel gesetzt. In Deutschland gibt es rund 2.000 Genossenschaften und ca. 5 Millionen Bewohner der Genossenschaftswohnungen.
Das Prinzip des genossenschaftlichen Wohnens ist in Deutschland weit verbreitet. Bei Bedarf haben die Bewohner die Möglichkeit, von einer Genossenschaftswohnung in eine andere umzuziehen. Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass sich die Genossenschaft um nötige Arbeiten wie die Grünflächenpflege oder um Wartungsarbeiten am Haus kümmert.
Die Genossenschaften arbeiten weder mit Kaution noch mit Provision. Die Mitglieder kaufen Genossenschaftsanteile, für die verlässliche Zinsen anfallen, und erhalten das Geld bei einem späteren Austritt aus der Genossenschaft verzinst zurück.
Im Vergleich zu Miet- und Eigentumswohnungen sind die Genossenschaftswohnungen günstig und zudem sicher. Die Genossenschaftsmitglieder sind durch die erworbenen Anteile Miteigentümer und profitieren von einem lebenslangen Wohnrecht. Dementsprechend sind diese auch nicht vom Wohnungsmangel betroffen.
Wissenswertes zur Wohnungsbaugenossenschaft
Die Wohngenossenschaften streben nicht nach Gewinn. Sie sehen sich ausschließlich ihren Mitgliedern gegenüber in der Verpflichtung und müssen keine Aktionäre oder andere Anteilseigner zufriedenstellen. Wenn Überschüsse erwirtschaftet werden, investiert die Genossenschaft in den Bestandserhalt, sinnvolle Modernisierungsmaßnahmen oder Altbausanierungen, in Neubauten sowie in einer Verbesserung des Leistungsangebotes für die Genossenschaftsmitglieder.
Alle Mitglieder haben ein Mitbestimmungsrecht und können damit den Kurs der Wohnungsbaugenossenschaft beeinflussen. Diese demokratische Regelung stellt sicher, dass keine Entscheidung ohne die Meinung der Mitglieder gefällt wird.
Die Wohnungsbaugenossenschaften stehen für ein bezahlbares und komfortables Wohnen. Dafür können die Bewohner selbst einen Beitrag leisten. Im praktischen Leben zeigt sich die Solidarität in einer guten Nachbarschaft. Ein gemeinsames Gartenfest, die gegenseitige Unterstützung der älteren und jüngeren Familien, all diese kleinen Dinge zeigen, wie wichtig die Gemeinschaft ist. Dieser Grundgedanke der Wohnungsbaugenossenschaften zählt bis heute und steht für ein sicheres, dauerhaftes Wohnen.
Bild: Andrey Popov / stock.adobe.com
Das ist ja interessant: Ich dachte immer bei Wohnungsgenossenschaften handele es sich immer um gemeinnützige Institutionen…
Sehr informativ. Vielen Dank!