Letzte Aktualisierung am 8. Juli 2024 von Alex Mroos
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Erker sind dekorative Elemente, die das Hausinnere vergrößern, die Hauswand auflockern und gleichzeitig für einen deutlich höheren Lichteinfall in die Wohnung sorgen. Der Lichteinfall erfolgt durch die Erkerfenster, die bei kastenförmigen Erkern auf der Vorderseite angebracht werden, häufiger jedoch bei bogenförmigen Erkern über die gesamte Breite des Erkers eingerichtet werden. Diese Fenster stellen hohe Ansprüche an die Wärmedämmung, belohnen ihren Einbau jedoch durch einen 180-Grad-Blick und einen konkurrenzlos guten Lichteinfall.
Wenn Sie in Ihrem Neubau einen Erker einrichten wollen oder Ihr bestehendes Gebäude einen Erker besitzt, so können Sie auf blauarbeit.de zahlreiche Fensterbauer in Ihrer Umgebung finden. Diese beraten Sie gerne zur Wahl des richtigen Fensters, führen alle Arbeiten von der Sanierung über die Fensterwartung bis zu Reparaturen durch und beraten Sie auch zu den Themen Denkmalschutz und Förderung.
Erkerfenster – Aufbau, Geschichte und Details zum Fenster
Ein Erker ist ein aus der Hauswand herausragender Vorbau. In seinem Inneren findet sich häufig eine rundum laufende Bank, aber auch eine einfache Erweiterung des Wohnraums ist möglich. Erker können auf ein Stockwerk begrenzt sein oder sich über die gesamte Höhe der Fassade erstrecken. Auch eine Aufteilung in Wanderker und Eckerker ist möglich. Sie sind damit von den Dachgauben abzugrenzen, auch wenn diese gelegentlich als Dacherker bezeichnet werden und mit Gaubenfenstern über ganz eigene Formen verfügen. Streng genommen ist die richtige Bezeichnung für überdachte Ausbauten, die am Boden beginnen, Auslucht, diese werden meistens jedoch unter dem Begriff Erker zusammengefasst.
Neben dem repräsentativen Aussehen, das an Verteidigungstürme mittelalterliche Gebäude gemahnt, vergrößern sie seit ihrer Hochzeit in der Spätgotik den knappen Innenraum von Häusern und erlaubten einen Rundumblick. Die in Erkern verbauten Fenster sind meistens Sprossenfenster, um an die historischen Wurzeln dieses Gebäudeelements zu erinnern. Auch unechte Sprossenfenster, also Fenster mit einer Glasscheibe und aufgeklebten Holzstücken für eine Sprossenoptik, kommen aus Kostengründen vor.
In Altbauten finden sie sich häufig auch in Form von Doppelfenstern. Daneben sind aus der amerikanischen Architektur die sogenannten Bay Windows (Buchtfenster) und Bow Windows (Bogenfenster) bekannt. Während Bay Windows zahlreich, hoch und schmal sind, sind Bogenfenster flächig und der Aufbau des Erkerfensters somit rund. Sie werden über die gesamte Breite des Erkers verteilt. Die Fenster sind über eine Eckkoppelung miteinander verbunden. Wenn der Lichteinfall maximiert und das Gebäude optisch noch mehr nach außen geöffnet werden soll, können auch Eckfenster zum Einsatz kommen.
Vorteile und Nachteile von Erkerfenstern
Erkerfenster vereinigen einige Vorteile, die sofort ins Auge fallen, sind aber auch nicht frei von Nachteilen. Wenn Sie sich überlegen, Ihr Heim um einen Erker zu erweitern oder ein Haus mit einem Erker zu kaufen, sollten Sie diese Eigenschaften kennen.
Vorteile von Erkerfenstern
Erkerfenster machen optisch etwas her, und zwar von innen und von außen. Die attraktive Bogenform, der vergrößerte Lichteinfall und nicht zuletzt die interessanten Nutzungsmöglichkeiten werten jeden Innenraum auf und machen auch die Fassade zu einem echten Hingucker. Ein Erker kann der perfekte Platz für einen Esstisch, eine Tee-Ecke, einen sonnenbeschienenen Sitzplatz zwischen Zimmerpflanzen oder vieles mehr sein. Bei ausreichender Wärmedämmung verbessert ein Erker sogar die Energiebilanz des Hauses, denn die großen Fenster lassen viel Licht und somit Wärmeenergie hinein, agieren also fast wie ein Treibhaus.
Nachteile von Erkerfenstern
So groß der Lichteinfall und die Wärmestrahlung durch Erkerfenster auch sein mag, sie setzen auch erhebliche Ansprüche an Ausstattung und Pflege. Erkerfenster müssen geputzt werden, was bei der großen Fensterfläche und den zahlreichen Fenstern bei Bow Windows und Bay Windows sowie bei Doppelfenstern ordentlich Zeit in Anspruch nimmt. Daneben sind diese Fenster auch für Einbrecher ein Hingucker und müssen mit ausreichenden Sicherheitsmaßnahmen versehen werden. Wenn Sie über den Ausbau eines Erkers nachdenken oder einen Neubau mit einem Erker errichten wollen, müssen Sie außerdem bei dem Bauplan einiges beachten. Erker benötigen eine Baugenehmigung, müssen dem örtlichen Bebauungsplan entsprechen und dürfen nicht näher als zwei Meter an ein Nachbargrundstück heranragen. Nicht zuletzt stellen Erkerfenster an die Wärmedämmung hohe Ansprüche, damit sie wirtschaftlich sind.
Wärmedämmung in Erkerfenstern
Durch die große Fensterfläche bei Erkerfenstern ist es wichtig, dass diese über eine hervorragende Wärmedämmung verfügen. Ein U-Wert von 1,3 W/m²K ist nach GEG (Gebäudeenergiegesetz) vorgeschrieben und jede Verbesserung sorgt hier für eine spürbare Verringerung der Heizkosten. Altmodisches Isolierglas oder Doppelfenster mit Einzelglasfenstern erfüllt diese Vorgabe nicht. Hier muss Wärmeschutzglas zum Einsatz kommen, damit Sie sich über warme Innenräume bei geringen Heizkosten freuen können. Bei Doppelfenstern im historischen Altbau sollte jedes Teilfenster mindestens über Isolierglas, noch besser über Wärmeschutzglas verfügen. Außerdem müssen natürlich auch die Fenster richtig eingestellt und die Dichtung flexibel sein.
Kosten für Erkerfenster
Wenn Sie neue Erkerfenster einbauen lassen wollen, weil die Wärmedämmung nicht mehr zeitgemäß ist, Ihnen das Aussehen nicht mehr gefällt oder ein neuer Erker eingerichtet wird, so müssen Sie sich auf höhere Kosten einstellen. Ein Erkerfenster ist wegen seiner großen Fläche und des Öffnungsmechanismus teurer als einfache Fenster, und auch die komplexen Sprossenfenster kosten mehr als einfache Fenster. Weiterhin hängen die Kosten von der Höhe der Fenster ab. Bei bodentiefen Fenstern in oberen Stockwerken kommen zusätzliche Kosten wegen des vorgeschriebenen Verbundsicherheitsglases hinzu.
Insgesamt können Sie bei Sprossenfenstern und Doppelfenstern mit Kosten von 1.500 Euro bis 4.000 Euro für das Material rechnen. Hinzu kommen zwei bis sechs Arbeitsstunden für den Einbau der Fenster sowie eventuell zwei bis vier Stunden für den Ausbau der alten Fenster. Eine Arbeitsstunde beim Fensterbauer können Sie mit 60 Euro Lohn veranschlagen, sodass je Fenster 120 bis 360 Euro für den Einbau, sowie eventuell 120 bis 240 Euro für den Ausbau hinzukommen. Anfahrtkosten sowie die Entsorgung der alten Fenster können nochmals 50 bis 150 Euro in Anspruch nehmen. So können Sie bei einem Erkerfenster insgesamt mit Kosten von 1.800 bis 4.750 Euro rechnen.
Förderung für Erkerfenster
Wie bei anderen Fenstertypen können Sie auch bei Erkerfenstern eine Förderung durch das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) und der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) beantragen. Voraussetzung ist, dass durch die Maßnahmen die Energiebilanz des Hauses verbessert wird und die Arbeiten durch eine Fachfirma durchgeführt werden. Sie können so eine Förderung von 20 Prozent der Investitionskosten erzielen und sich für attraktive Kredite durch die Kreditanstalt für Wiederaufbau qualifizieren. Ihr Fachbetrieb berät Sie gerne zu den genauen Voraussetzungen und dem Antragsverfahren. Wichtig ist, dass der Antrag eingegangen ist, bevor Sie die Auftragsvergabe abgeschlossen haben.