Letzte Aktualisierung am 2. Oktober 2020
Die Decke abhängen oder den Raum mit leichten Trennwänden aufteilen – mit Trockenbau lassen sich verschiedene Projekte beim Innenausbau umsetzen. Sowohl aus gestalterischer als auch aus bautechnischer Sicht kann Trockenbau daher also interessant sein. Häufig stellt das auch eine günstigere und schnellere Alternative als in Nassbauweise gefertigtes Mauerwerk dar. Trockenbau kann sowohl direkt beim Neubau des Hauses, als auch im Zuge einer Renovierung durchgeführt werden. Umbauten die mit einer Trockenbauwand gefertigt wurden, haben auch den Vorteil, später wieder leicht rückgängig gemacht werden zu können.
Bei größeren Projekten schafft der Trockenbauer Abhilfe, kleinere Maßnahmen lassen sich oft selbst umsetzen. Trennwände können Heimwerker häufig sogar selbst ziehen. In der folgenden Trockenbau Anleitung erfährst du, wie du mit Trockenbau neue Wände bauen kannst.
Trockenbau: Planung und Vorbereitung
Im Vorfeld solltet du dir natürlich bewusst darüber sein, was du im Trockenbau umsetzen willst. Bei sämtlichen der nachfolgend vorgestellten Maßnahmen musst du im Vorfeld planen, wie viel Material du benötigst. Miss den Raum, der umgebaut werden soll, mit einem Maßband oder Zollstock sorgfältig aus und notiere alle benötigten Maße. Mit der Wasserwaage kannst du zusätzlich ermitteln, ob es ungerade oder unebene Stellen gibt, die gegebenenfalls ausgeglichen werden müssen. Auch das hat Auswirkungen auf den Materialbedarf.
Nachdem du alle Maße erfasst hast, solltest du dir Gedanken darüber machen, welche Plattenart du für deinen Trockenbau verwenden möchtest. Besonders bewährt haben sich dabei Gipskartonplatten, häufig auch unter dem Markennamen Rigipsplatten bekannt. Sie gelten als äußerst vielseitig und sind in zahlreichen Ausführungen erhältlich – je nach Einsatzbereich.
So gibt es spezielle Platten für Wände, Decken und Böden, aber auch feuchtigkeitsbeständige Varianten, die sich ideal für Bäder, Küchen oder Kellerräume eignen. Für Bereiche mit höheren Anforderungen an den Schallschutz oder Brandschutz stehen ebenfalls geeignete Spezialplatten zur Verfügung.
Ebenso wichtig ist die Wahl des passenden Ständerwerks, also der Unterkonstruktion aus Metall- oder Holzprofilen, an der die Platten befestigt werden. Diese bildet das Grundgerüst deiner neuen Wand oder Decke und sollte sorgfältig geplant werden – je nachdem, ob du nur eine Raumtrennung, eine zusätzliche Dämmschicht oder gar eine tragfähige Wandstruktur schaffen möchtest.
Mit Rigipswänden lässt sich der Raum anschließend ganz flexibel gestalten – ob zur Unterteilung großer Flächen, zum Einbau zusätzlicher Nischen oder für die Integration moderner Installationen wie Leitungen und Dämmmaterialien.
Trockenbauwand ziehen
Vorbereitung
Willst du beispielsweise dein Wohnzimmer vom Essbereich abtrennen, bietet sich eine leichte Trennwand gut an. Generell zur Aufteilung von Räumen sind Trockenbauwände gut geeignet. Auch hier ist die Vorbereitung entscheidend. Was du zuvor festlegen solltest:
- Position der Trockenbauwand
- Höhe und Länge der Wand
- Lage der Tür in der Trockenbauwand
Mache im Zuge deiner Planung Markierungen und achte beispielsweise auch darauf, dass die neue Trockenbauwand parallel zur gegenüberliegenden Wand verläuft. Es kann auch nicht schaden, eine Skizze der geplanten leichten Trennwand zu erstellen. Darin sollten auch die Maße für das Ständerwerk enthalten sein.
Werkzeug und Utensilien besorgen
Neben den Platten und dem Material für das Ständerwerk, benötigst du folgende Utensilien und Werkzeuge zum Ziehen der Trockenbauwand:
- Teppich- oder Cuttermesser
- Akkuschrauber und Bohrmaschine
- Maßband und Wasserwaage
- Schrauben und Dübel
- Silikon
- Hobel
- Schleifpapier
Ständerwerk aufbauen
Nachdem du alle Materialien für deinen Trockenbau beisammen hast, solltest du damit beginnen das Ständerwerk für deine Trockenbauwand aufzustellen, gehe dabei wie folgt vor:
Bei freistehenden Wänden:
- Trockenbauprofile einrichten
- Profile mit Blechschere auf die richtige Größe zuschneiden
- Mit dem UW-Profil starten: festschrauben bei Holzböden, dübeln bei Betonböden
- Decken- und Wandanschlussprofile festschrauben bzw. ggf. mit Silikon verkleben
- CW-Profile senkrecht einsetzen
- UA-Profile für die Tür im 90-Grad-Winkel anbringen
Bei abgehängten Decken:
- Längsträger als erstes anbringen.
- Traglattenprofile darauf anbringen
Trockenbauplatten anbringen
Vor der Montage solltest du die Platten noch auf die benötigten Maße zuschneiden. Mit dem Hobel können hier auch die Kanten, die beim Zuschnitt entstanden sind geglättet werden. Gehe danach wie folgt vor:
- Platten ansetzen und mit Wasserwaage ausrichten
- Fuge sowohl zwischen Boden und Wand, als auch zwischen Decke und Boden frei lassen, dazu Platte unterlegen
- Platten am Ständerwerk festschrauben
- Danach verspachteln: Fugen und Schraubenlöcher mit Silikon ausfüllen
- Abschleifen nach dem Verspachteln der Wand
Verspachteln
Willst du die Trockenbauwand nach dem Ziehen noch Streichen oder Tapezieren, lohnt es sich meist die Gipskartonplatten zu verspachteln. Dazu benötigst du einen Spachtel und Spachtelmasse. Gehe dabei wie folgt vor:
- Spachtelmasse auftragen
- Spachtelmasse mit Glättkelle über die Fugen ziehen
- Nach dem Trocknen, Spachtelmasse schleifen
- Fugenfüllprofil an den Anschlussfugen der Wände anbringen
- Fugen mit Dichtstoff verfugen
Nach dem Verspachteln lässt die Wand sich streichen oder tapezieren. Achte je nach gewünschter Oberfläche auf die notwendige Oberflächengüte.
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Wir haben endlich eine Wohnung in unserer Traumviertel gefunden. Allerdings eine 2- statt einer 3-Zimmer-Wohnung. Ein befreundeter Architekt meinte, dass es aber kein Problem sei, einen großen Raum durch eine Trockenbau-Wand zu teilen. Danke für den Ratschlag, Rigipsplatten zu nehmen.
Wir möchten in unserer neuen Wohnung zwei Wände einziehen. Danke für die genaue Anleitung, wie man dies macht und welche Werkzeuge man benötigt. Falls wir uns das dann doch nicht zutrauen, können wir mit den Profis für den Trockenbau wenigstens (fast) auf Augenhöhe reden.