Letzte Aktualisierung am 4. Juni 2021 von Mika Lehmann
Egal, ob Regen, Schnee oder Sonnenschein – kein anderer Teil des Hauses hält Witterungsbedingungen so tapfer stand wie das Dach. Darüber hinaus trägt es auch maßgeblich zur Optik und dem Gesamteindruck des Hauses bei. Eine fachmännisch angefertigte und stabile Dachkonstruktion ist also unerlässlich. Dementsprechend sollten sämtliche Dacharbeiten möglichst von professionellen Handwerkern ausgeführt werden. Doch, wer genau ist eigentlich alles für das Dach zuständig und übernimmt was?
Die verschiedenen Dacharbeiten im Überblick
Für das Haus erfüllt das Dach viele verschiedene Funktionen, daher sind die Arten der verschiedenen Arbeiten daran auch so vielfältig. Gerade beim Neubau eines Hauses kommt dem Dach ein hoher Stellenwert zu. In der Bauplanung wird das Dach von vorneherein mitgeplant, um sich für Dachform, Gestaltung und Dacheindeckung zu entscheiden. Zudem sollte man wissen, ob man den Dachboden ebenfalls als Wohnraum nutzen will.
Sobald der Rohbau des Hauses steht, gibt es eine Menge zu tun. Zu den auszuführenden Dacharbeiten, wenn ein neues Haus gebaut wird, gehören:
- Dachstuhl planen und bauen
- Dach dämmen
- Dacheindeckung
- Installation der Dampfbremse
- Einbau von Dachfenstern und/oder Gauben
- Metallverarbeitung am Dach an Gauben, Kaminen, Traufe, Ortgang etc.
- Einbau der Dachentwässerung
- Installation einer Blitzschutzanlage
- Elektroinstallation unter dem Dach
- Heizungsinstallation unter dem Dach
Selbst bei einem bestehenden Dach können immer wieder Arbeiten anfallen, beispielsweise in Form einer neuen Dachdämmung oder wenn die Dacheindeckung ausgetauscht werden soll sowie eine Dachreinigung. Manch einer will den ungenutzten Dachboden vielleicht auch in zusätzlichen Wohnraum umwandeln und plant daher einen Dachbodenausbau. Auch darum sollten sich Fachleute kümmern. Doch an wen genau muss man sich denn überhaupt wann wenden, wenn es um das Dach geht?
Zimmerer: Konstruktion des Dachstuhls
Damit ein Dach überhaupt erst entstehen kann, ist eine besondere Konstruktion nötig: Der Dachstuhl. Er stellt das Grundgerüst der Dachkonstruktion dar und ist erheblich an der Stabilität beteiligt. Der Dachstuhl sollte also in jenem Fall von jemandem mit dem nötigen Fachwissen konstruiert werden. Und wer ist das? – Der Zimmerer, ein wahrer Fachmann für Holzkonstruktionen. Und da der Dachstuhl in der Regel aus Holz gefertigt wird, kommen der Zimmerer hier zum Einsatz.
Zunächst plant er den Dachstuhl nach den Vorgaben des Architekten. Unter Verwendung moderner Werkzeuge setzen Zimmerer diesen Plan dann in die Tat um und bauen den Dachstuhl in der Regel innerhalb von ein bis zwei Tagen auf. Das Gewerk der Zimmerer steht übrigens in Verbindung mit einer alten Tradition auf dem Bau. Denn sobald sie ihre Arbeit beendet haben, steht das Richtfest an.
Dachdecker: Die Dachexperten
Der Dachstuhl steht, doch das Dach ist noch lange nicht fertig, denn jetzt kommt der Dachdecker ins Spiel. Für ein angenehmes Klima im Haus und die optimale Raumtemperatur in den Wohnräumen ist eine Dachdämmung nötig. Denn über das Dach ginge sonst viel Wärme verloren. Eine Dämmung ist auch für den Lärmschutz erforderlich.
Seine Berufsbezeichnung hat der Dachdecker aber natürlich nicht umsonst: So übernimmt er auch die Dacheindeckung. Ganz nach den Wünschen des Bauherren, verlegt er Ziegel, Schiefer oder Dachsteine. Er setzt dabei unmittelbar an die Arbeit des Zimmerers an.
Doch der Dachdecker kümmert sich noch um weitere Dacharbeiten. So baut er eine Dampfbremse unter dem Dach ein, damit sich dort kein Kondenswasser bilden kann. Fachkundige Arbeit ist hier besonders wichtig, damit keine Feuchtigkeit ins Dach oder sogar in die Bausubstanz gelangen kann. Außerdem kann er den Einbau von Dachfenstern und Gauben übernehmen und diese direkt ausreichend abdichten, sofern der Zimmerer diese im Dachstuhl bereits mit eingeplant hat.
Wer auf erneuerbare Energien setzen möchte kann sich beim Dachdecker auch über die Möglichkeiten der Installation einer Solaranlage auf dem eigenen Dach informieren. Hier ist gegebenenfalls eine Enge Zusammenarbeit mit Elektrikern nötig.
Spengler: Richtige Entwässerung und Metallverarbeitung
Inzwischen nimmt das Dach schon Gestalt an, doch einige wichtige Dacharbeiten fehlen noch und hier wird der Spengler beziehungsweise Klempner aktiv. Denn das Dach benötigt eine funktionierende Entwässerungsanlage, um Witterungsbedingungen optimal standhalten zu können. Der Spengler verbaut deshalb Regenrinnen und Fallrohre auf dem Dach. So sammelt sich das Wasser nicht irgendwo auf dem Dach und kann ganz einfach abfließen. Zusätzlichen Schutz vor Witterungsbedingungen gewährleistet der Spengler, indem er Blitzableiter beziehungsweise eine Blitzschutzanlage installiert.
Generell ist der Spengler auf dem Dach für jegliche Arten der Metallverarbeitung zuständig. So bringt er auch schützende Metallverkleidungen beispielsweise an Traufe oder Ortgang an.
Innenausbau unter dem Dach
Von außen ist das Dach jetzt weitgehend fertig. Doch natürlich soll der Dachboden keine verschwendete Fläche sein, sondern entweder als Abstellraum, als weiterer Wohnraum oder bei Mehrfamilienhäusern sogar als Dachgeschosswohnung genutzt werden – ein Umbau zum Wohnraum kann sowohl beim Bau als auch später in Form eines Dachausbaus erfolgen. Daher steht jetzt der Innenausbau an. Auch hier sind verschiedene Handwerker beteiligt. Es müssen Wände gezogen und Leitungen verlegt werden.
Hier kommt unter anderem der Trockenbauer ins Spiel. Er zieht Trockenbauwände auf dem Dachboden und kann den vorhandenen Platz so zu mehreren Wohnräumen aufteilen. Außerdem kümmert er sich um Verkleidungen an Wänden oder Decken. Zum Einsatz kommen hier vor allem Gipskarton- oder Gipsfaserplatten.
Natürlich will man unter dem Dach auch nicht im Dunkeln tappen. So ist eine Elektroinstallation nötig, damit Beleuchtung und Steckdosen auch funktionieren. Daran sollte man sich als Laie auf keinen Fall selbst versuchen, sondern einen professionellen Elektroniker engagieren.
Bestenfalls will man auch nicht frieren, weshalb auch bei guter Wärmedämmung eine Heizung nötig ist. Der Heizungsinstallateur sorgt hier für ein umfangreiches Wärmesystem. Beim Neubau kann der Dachboden von vorneherein mit eingeplant werden. Beim Dachausbau können auch nachträglich Heizungsrohre und Heizkörper eingebaut werden.
Der Grundstein für einen bewohnbaren Dachboden ist damit gelegt, jetzt folgt die Gestaltung des Innenraums – ganz nach dem eigenen Geschmack. Einige Arbeiten können erfahrene Heimwerker jetzt vielleicht sogar selbst übernehmen, beispielsweise, wenn man Wände streichen, Laminat verlegen oder Tapezieren möchte. Wer sich das nicht zutraut, dem kann natürlich auch hier ein professioneller Handwerker aushelfen.
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Meine Eltern planen, das Dach ihres Einfamilienhauses neu decken zu lassen. Wichtig ist ihnen dabei, dass möglichst viele Sonnenkollektoren eingebaut werden. Sie fragen sich nun, ob dies auch alles unter Spenglerarbeiten fällt – z.B. unter die hier genannte Heizungsinstallation.
Hallo Nina, schön, dass Ihre Eltern auf erneuerbare Energien setzen wollen. In der Regel kümmert sich der Spengler um die Metallverarbeitung auf dem Dach. Für Solaranlagen gibt es aber auch Experten, die sich auf diesen Bereich spezialisiert haben. Die Fachbetriebe bieten nicht nur eine kompetente Beratung, sondern auch einen fachgerechten Einbau. Viele Grüße, das Team von Blauarbeit. 🙂
Mein Onkel hat sich über die Möglichkeit zur Installation von Solaranlagen Gedanken gemacht. Danke für den Tipp, dass in dem Fall der Dachdecker zuständig ist. Wir werden uns ein wenig umschauen, ob in unserer Nähe jemand mit erneuerbaren Energien arbeitet.
Wir wollen unseres Dachstuhles ausbauen lassen und das Dach neu decken. Das bedeutet ich brauche für beide Arbeiten zwei unterschiedliche Fachkräfte? Der Zimmerer würde das Dach ausbauen und der Dachdecker ist für die Dämmung usw. zuständig. Das ist gut zu wissen, danke für diesen aufklärenden Artikel.
Ich habe grossen Respekt vor Höhenarbeiten. Wir haben gerade letzten Sommer unser Dach erneuern lassen. Die Fachmänner leisteten eine tolle Arbeit.