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Mauerwerk – Die Einheit von Tragwerk und Hülle

Letzte Aktualisierung am 8. Juli 2024 von

Das Mauerwerk besteht aus Mauersteinen oder Natursteinen, die übereinander schichtweise aufgebaut werden. Die Steine setzen Maurer überlappend und verbinden diese kraft- und formschlüssig mit einem Bindemittel, zum Beispiel Mörtel, miteinander. Mauerwerke, die nicht mit Mörtel verrichtet werden, sind Trockenmauerwerke. Beim Hausbau entsteht so Stück für Stück der Rohbau. 

Es gibt unterschiedliche Arten von Mauersteinen. Künstliche Steine beispielsweise werden aus natürlichen Rohstoffen hergestellt. Nachdem diese in eine bestimmte Form gebracht werden, folgt die Erhärtung der Steine. Hier unterscheidet man je nach Erhärtung zwischen gebrannten (Ziegel) und ungebrannten Steinen.

Zu den bekanntesten Natursteinen gehören zum Beispiel Tiefengesteine Granit und Basalt sowie Sedimentgesteine Kalk- und Sandstein. Das Mauerwerk mit Natursteinen findet vor allem bei Trocken-, Schichten- oder Bruchsteinmauerwerk Verwendung. Dann spricht man von einer Natursteinmauer.

Die Mauersteine im Überblick

Mauerziegel

  • Beispiele: Vollziegel, Lochziegel
  • Ausgangsmaterialien zur Herstellung von Mauerziegeln: Ton, Sand, Schamotte oder Lehm
  • Lochziegel: Gewichtsverminderung und Wärmedämmung
  • Hochlochziegel: tragend einsetzen
  • Langlochziegel: weniger Tragfähigkeit
  • Leichthochlochziegel: bessere Wärmedämmung durch porenbildende Zusätze, sowie gleichzeitigem Gewichtsverlust
  • Geeignet für Außenwände beim Hausbau

Porenbetonsteine

  • Beispiele: Blocksteine, Plansteine, Planbauplatten
  • Baustoff: im Verhältnis zu anderen Mauersteinen leicht und mineralisch
  • Hohe Festigkeit
  • Geeignet für Außen- und Innenwände sowie für leichte Trennwände, Decken und Dächer
  • bietet viele Bearbeitungsmöglichkeiten

Betonsteine

  • Beispiel: Mauerblock
  • Anwendung: eher für dekorativen Mauerwerksbau
  • Geeignet für Gartenmauer oder Treppenstufen im Gartenbau

Leichtbetonsteine

  • Beispiele: Bimsbetonsteine, Blähtonsteine
  • Bestandteile: Zement, Wasser, Zuschläge wie Bims oder Blähton
  • sehr wärmedämmend
  • eignen sich für Mauerwerke aller Art, Decken sowie Außenwände
  • erhältlich als Hohl- und Vollblöcke, Vollsteine

Kalksandsteine

  • Beispiele: Vollsteine, Lochsteine, Blocksteine
  • Anwendung: Trennschutzwände, Außenwände
  • bietet hohe Schalldämmung, gutes Raumklima

Systemwandbausteine

  • Beispiele: Leichtziegel- oder Leichtbetonsteine
  • integrierte Wärmedämmschicht
  • Anwendung: für hoch wärmedämmende, verputzte Außenwände

Das Mauerwerk ist sozusagen die Einheit von Tragwerk und Hülle. Grundsätzlich bezeichnet man das Mauerwerk sowie Beton auch als “massive” Baustoffe, die sich in manchen wesentlichen Eigenschaften von Leichtbaustoffen und Leichtbaukonstruktionen, wie Stahl, Holz, Aluminium unter anderem, unterscheiden. Neben der eigentlichen Mauerwerksbauweise, bei der das Tragwerk aus dem Mauerwerk besteht, zählt auch die sogenannte Stahlbeton-Skelettbauweise.

Durch die Vielfalt der Mauerwerke und die Anwendung unterschiedlicher Mauerwerkskonstruktionen (Außenwände, Gebäudetrennwände) lassen sich die derzeitigen Anforderungen von Brandschutz, Schallschutz und Wärmeschutz auf jeden Fall erfüllen. Mit hochwärmedämmenden Mauerwerken und einer Wanddicke von mindestens 300 Millimetern stellen die Ansprüche der Wärmeschutzverordnung und Energieeinsparverordnung für das Mauerwerk keinerlei Probleme dar.

Bildquelle: xamtiw / stock.adobe.com

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