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Eine Frau sitzt mit ihrer Katze vor einer Elektroheizung und hält eine Tasse

Elektroheizungen – Arten, Kosten und Anwendungsmöglichkeiten

Letzte Aktualisierung am 16. Februar 2022 von Mika Lehmann

Bild: maryviolet / stock.adobe.com

Elektroheizungen verwenden Strom dazu, um Räume zu beheizen oder warmes Wasser aufzubereiten. Im Alltag sieht man sie eher selten. Das liegt vor allem daran, dass Heizen mit Gas oder Öl in den meisten Fällen viel günstiger ist. Es gibt jedoch auch Anwendungsfälle, in denen Elektroheizungen einen Vorteil haben.

Übersicht über alle Arten der Elektroheizung

Für das Heizen von Wohnräumen gibt es zwei verschiedene Arten, deren Funktion man schon gut am Namen erkennen kann:

Direktheizungen geben die Wärme direkt ab und heizen einen Raum ziemlich schnell auf.

Speicherheizungen speichern Wärme und geben sie über den Tag verteilt wieder ab. Früher waren sie praktisch, um die Stromkraftwerke auch in der Nacht stärker auszulasten. Dazu wurden auch günstige Nachtstromtarife eingeführt. Mittlerweile können Kraftwerke besser mit den Schwankungen zwischen Tag und Nacht umgehen. Aus diesem Grund sind Nachtstromtarife zwar immer noch günstiger, aber Speicherheizungen findet man selten.

Direktheizungen

Infrarotheizungen erwärmen nicht die Luft im Raum, sondern die Objekte, auf die die Strahlung trifft. Wenn die Infrarotstrahlung auf einen Menschen trifft, empfinden wir das als angenehme Wärme auf der Haut – ähnliche wie Sonnenstrahlen. Um diesen Effekt optimal zu nutzen und möglichst viel zu bestrahlen, werden diese modernen Elektroheizungen oft als Flächenheizung gebaut. Je nach Ort der Verwendung findet man die verschiedenen Infrarotheizungen auch unter folgenden Begriffen:

  • Bildheizung
  • Natursteinheizung – Dekorative Infrarotheizung in Natursteinoptik
  • Spiegelheizung – Wohlige Wärme für’s Bad
  • Tafelheizung – Beschreibbare Heizung in Schultafel-Optik
  • Wandheizung

Heizlüfter bestehen aus Heizdrähten zur Erwärmung der Luft und einem Ventilator, um die Luft wieder im Raum zu verteilen. Sie lassen sich gut transportieren und werden gerne für Veranstaltungen in Räumen eingesetzt, in denen es keine fest verbaute Heizung gibt.

Elektrische Fußbodenheizungen funktionieren vom Aufbau her ähnlich wie ihre Standardvarianten. Anders als bei der normalen Fußbodenheizung wird der Fußboden jedoch nicht von Wasser beheizt, sondern durch Heizdrähte.

Radiatoren funktionieren ähnlich wie Heizkörper von Zentralheizungen. Die Wärme entsteht jedoch durch einen Heizstab und wird in den meisten Fällen mit Öl durch die Heizung gepumpt. Aus diesem Grund findet man sie auch unter dem Begriff Ölradiator. Im Gegensatz zu Heizlüftern haben sie keinen Ventilator und die Wärme verteilt sich langsamer im Raum.

Konvektoren saugen die kalte Luft am Boden an, erwärmen sie und sie steigt nach oben. Die Konvektion verursacht ein ähnliches Wärmegefühl wie Gliederheizkörper oder Flächenheizkörper.

Fußleistenheizungen können entweder mit Wasser oder elektrisch heizen. Die erzeugte Wärme steigt an den Wänden hoch und verteilt sich dann im Raum. Sie kann auch zeitlich begrenzt eingesetzt werden, zum Beispiel um Schimmel an der Wand zu vermeiden oder am Wachstum zu hindern.

Speicherheizungen

Nachtspeicherheizungen wurden vor allem zwischen 1950 und 1970 verbaut. Damals waren die Stromerzeuger besonders daran interessiert, die Kraftwerke auch in der Nacht stärker auszulasten. Der Nachtstrom war deshalb viel günstiger. Außerdem galten Sie als gute Alternative zu Kohle- oder Ölheizungen. In alten Nachtspeicherheizungen aus den Jahren vor 1976 wurde auch Asbest verbaut, was ihrem Ruf nicht gerade förderlich war.

Moderne Nachtspeicherheizungen findet man auch als Flächenspeicherheizung. Die Wärme wird über Speichersteine im Inneren gespeichert. Da sie wie eine Kombination auf Konvektor und Infrarotheizung gebaut sind, geben sie die Wärme auf beide Arten ab. Sie lassen sich auch mit Nachtstrom nutzen. Die hier genannten Heizungen sind nur einige von vielen Heizungsarten. Eine Übersicht gibt es hier:

Elektrische Warmwasserbereitung

Durchlauferhitzer erwärmen Wasser im Bad oder in der Küche dann, wenn es auch gebraucht wird. Das Wasser fließt in das Gerät, wird dort mit Strom erwärmt und fließt direkt weiter zum Verbrauchsort. Bei einem Durchlauferhitzer ist es wichtig, dass die Heizleistung für den gewünschten Wasserverbrauch ausreicht.

Warmwasserspeicher heizen eine bestimmte Menge Wasser mit Strom auf und halten es über einen längeren Zeitraum warm. Heißes Wasser steht also direkt zur Verfügung. Der Speicher ist jedoch begrenzt und wenn er leer ist dauert es eine Weile, bis das nachlaufende Wasser erhitzt wurde.

Vor- und Nachteile

Vorteile

  • Geringe Anschaffungskosten für einzelne Elektroheizungen
  • Einfache Installation – Rohre, Schornstein oder Verbrennungseinheit nicht nötig
  • Fast wartungsfrei
  • Geringer Platzbedarf
  • Kann komplett mit regenerativen Energien betrieben werden
  • Unabhängigkeit von Öl- und Gaspreisen
  • Eignet sich gut zum zeitweiligen Heizen

Nachteile

  • Ausstattung eines ganzen Haushalts ist ungefähr so teuer wie eine Gasheizung
  • Hohe Betriebskosten
  • Hoher CO2-Ausstoß
  • Abhängigkeit von Strompreisen

Kosten und Wirtschaftlichkeit

Generell muss man bei Elektroheizungen immer von hohen Heizkosten ausgehen. 2019 lag der durchschnittliche Strompreis für Haushalte bei 30,43 Cent pro Kilowattstunde. Auch bei Nachtstromtarifen zahlt man immer noch ungefähr 20 Cent pro Kilowattstunde und elektrische Direktheizungen eignen sich nicht dafür. Im Vergleich mit anderen Heizungen sind die laufenden Kosten leider immer höher:

HeizsystemPreis pro kWhKosten pro MonatKosten pro Jahr
Ölheizung0,037739,585475,02
Pelletheizung0,044746,935563,22
Gasheizung0,057760,585727,02
Elektroheizung
(Nachtstrom)
0,202102520
Elektroheizung
(durchschnittlicher Strompreis)
0,3043319,5153834,18
Heizkosten im Vergleich zu anderen Heizungen, alle Angaben in Euro

Die Werte in dieser Tabelle beziehen sich auf ein durchschnittliches modernes Einfamilienhaus mit einer Wohnfläche von 140 Quadratmetern und einen Heizenergiebedarf von 12.600 kWh pro Jahr.

Möchte man rein elektrisch heizen, steigen auch die Anschaffungskosten an. Jeder Raum muss mit einer geeigneten Elektroheizung ausgestattet werden und zur Warmwasserbereitung braucht man Durchlauferhitzer oder Warmwasserspeicher.

Quelle für durchschnittlichen Strompreis: BMWi, Stand 07/2019

Förderung

Da die CO2-Bilanz von Elektroheizungen schlecht ist, werden sie auch nicht staatlich gefördert. Wenn man eine elektrische Heizung mit staatlicher Förderung einbauen lassen möchte, stehen höchstens Wärmepumpen zur Verfügung. Streng genommen zählen sie nicht zu den Elektroheizungen, da sie mit Umweltwärme heizen. Die meisten werden jedoch mit Strom betrieben.

Möchten Sie eine neue Heizung fördern lassen, können auch Brennstoffzellenheizungen eine Alternative sein. Beide Förderungen lassen sich mit der Austauschprämie für Ölheizungen kombinieren. Alternativ wird auch der Austausch einer alten Öl- oder Gasheizung durch moderne und effizientere Varianten gefördert.

Um die Energieeffizienz von Gebäuden zu verbessern gibt es viele Fördermöglichkeiten. Weitere Infos finden Sie in unseren Artikeln aus dem Bereich Sanierung und Dämmung:

Energetische Sanierung: Kosten und Förderung

Altbausanierung – Energieeffizienz und Wohnkomfort erhöhen

Kosten für eine Dachsanierung – Eindeckung und Dämmung

Anwendungsgebiete

Wann ist eine Elektroheizung sinnvoll?

Elektroheizungen sind bei gelegentlich genutzten Räumen sinnvoll. Für eine regelmäßige Nutzung sind die Heizkosten zu hoch. Beispiele für sinnvolle Einsatzmöglichkeiten sind:

  • Bautrocknung
  • Dachausbau
  • Ferienhaus
  • Gartenhaus
  • Gästezimmer
  • Partykeller
  • Schrebergarten

Rein elektrische Heizungen eignen sich nicht für die Beheizung von vielen oder großen Räumen. Sie können Zentralheizungen höchstens für einen begrenzten Zeitraum ersetzen und sollten nicht in ungedämmten Altbauten verwendet werden.

CO2-Emissionen

Laut statistischem Bundesamt wurden 2018 22,5 Prozent des Stroms aus Braunkohle gewonnen und 12,9 Prozent aus Steinkohle. Somit wird beim elektrischen Heizen 35,4 Prozent Strom aus Wärme gewonnen und zum Standort der Heizung transportiert, nur um dann wieder in Wärme umgewandelt zu werden. Effizient und günstig ist das nicht. Mit einem Ökostromtarif kann man die CO2-Bilanz zwar verbessern, aber auch dann sind Wärmepumpen effizienter. Eine moderne Luft-Wasser-Wärmepumpe kann mit einer Kilowattstunde Strom 3,5 Kilowattstunden Wärme ins Haus pumpen.

Elektroheizung mit Photovoltaik

Eine PV-Anlage kann dabei helfen, elektrische Heizungen mit Ökostrom zu versorgen und ein bisschen effizienter zu machen. Günstiger werden sie dadurch jedoch nicht. Der Grund: Die Gestehungskosten von Photovoltaikstrom – also die Kosten für die Herstellung – sind mit maximal 11,54 Cent pro Kilowattstunde zwar sehr niedrig, liegen aber immer noch über den Kosten anderer Energieträger. Selbst wenn wir annehmen, dass die Elektroheizung nur Strom aus der Photovoltaikanlage bezieht, wäre die Kombination nicht als kompletter Ersatz für andere Heizungen geeignet.

In der Realität wird die Photovoltaikanlage nur einen Teil des Stromverbrauchs decken können. Ein Stromspeicher kann diesen Anteil zwar besonders in dunklen Wintermonaten erhöhen, macht die Anschaffung aber teurer.

Auch die Dämmung macht kaum einen Unterschied: Altbauten und Häuser mit Baujahr 2009 oder früher kommen nicht infrage. Bei gut gedämmten Neubauten nach KfW-Effizienzhaus-Standard 40 könnte man auch eine Wärmepumpe einsetzen, um den Solarstrom zu verbrauchen.

Quelle für die Gestehungskosten: Fraunhofer ISE, Stand 2018

Häufige Fragen über Elektroheizungen

Sind Wärmepumpen auch Elektroheizungen?

Wärmepumpen werden in den meisten Fällen auch mit Strom betrieben. Der Großteil der Wärme wird jedoch nicht elektrisch produziert, sondern aus der Umwelt gewonnen. Je nach Art der Wärmepumpe kommt die thermische Energie entweder aus der Erde, dem Grundwasser, der Umgebungsluft oder wird über die Lüftungsanlage aus der verbrauchten Raumluft gewonnen.

Welche ist die beste Elektroheizung?

Das zu beantworten ist relativ schwierig. Man kann nicht einfach sagen, dass eine bestimmte elektrische Heizung in allen Belangen besser ist. Unterschiedliche Heizsysteme lassen sich an unterschiedlichen Stellen einsetzen. Infrarotheizungen und Fußleistenheizungen lassen sich besonders gut verstecken oder auf die Inneneinrichtung abstimmen. Speicherheizungen haben hingegen den Vorteil, dass man günstige Tarife nutzen kann.

Haben Nachtspeicherheizungen eine Zukunft?

Obwohl vor einigen Jahren sogar ein Verbot bis 2020 im Gespräch war, gibt es heute wieder einige Befürworter von Speicherheizungen. Sie könnten in Kombination mit intelligenten Stromzählern dabei helfen, Überkapazitäten im Stromnetz abzufedern. Durch die steigende Nutzung erneuerbarer Energien wird das immer wichtiger. Alte Modelle eignen sich dafür jedoch nicht und auch neue Speicherheizungen können nicht so viel Energie aufnehmen wie eine Kombination aus Wärmepumpe und Wärmespeicher.

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