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Holzwurm bekämpfen – Mittel gegen Holzwurmbefall

Letzte Aktualisierung am 9. Januar 2023 von Mika Lehmann

Holzwürmer können verheerende Schäden in Möbeln und Holzbauteilen anrichten und so im schlimmsten Fall auch Häuser zum Einsturz bringen. Dabei ist es den Holzschädlingen ziemlich egal, um welche Holzart es sich handelt. Glücklicherweise gibt es viele Möglichkeiten und Hausmittel, um Holzwürmer effektiv zu bekämpfen und einem Befall vorzubeugen. Wir haben sie zusammengefasst!

Lebensweise des Holzwurms

Eigentlich ist der Holzwurm gar kein Wurm, sondern die Larve des Gemeinen Nagekäfers (Anobium punctatum) – auch Gewöhnlicher Nagekäfer genannt. Die erwachsenen Käfer können fliegen und werden 2,5 bis 5 Millimeter lang. Sie interessieren sich eigentlich kaum für Holz, zumindest nicht als Nahrungsquelle. Die Weibchen legen jedoch 20 bis 40 Eier in trockenem Holz ab, genauer gesagt in den Spalten, Rissen und alten Bohrgängen. Als Ablageort bevorzugen sie ihren eigenen Schlupfort. Nach zwei bis drei Wochen schlüpfen die wurmähnlichen Larven und verspeisen bis zu ihrer Verpuppung eine Menge Holz.

Der Hausbock (Hylotrupes bajulus) wird gerne mit dem Gemeinen Nagekäfer verwechselt. Er wird deswegen auch Großer Holzwurm genannt. Beide Käfer sind in ganz Europa verbreitet.

Die Holzart ist dem Holzwurm relativ egal, solange es tot ist. Frisches Holz interessiert sie überhaupt nicht, verarbeitetes Totholz ist jedoch ideal für die Eiablage. Am liebsten hat er weiches Holz wie Fichte, Kiefer oder Tanne. Harte Laubholzarten wie Buche oder Eiche sind zwar weniger anfällig, können aber auch befallen werden. Unabhängig von der Holzart lieben die Larven Splintholz, also das junge Holz unter der Rinde. Es enthält besonders viel Eiweiß und fördert das Wachstum der Schädlinge. 

Holzkäfer bevorzugen milde Temperaturen und fühlen sich dadurch in Wohnhäusern sehr wohl. Die ideale Luftfeuchtigkeit für Holzwürmer liegt bei über 55 Prozent, die ideale Holzfeuchte bei über zwölf Prozent. Da Holz in beheizten Räumen trockener ist, kommt er nur selten in Wohnräumen vor. Dafür fühlt er sich in Dachstühlen und Kellern sehr wohl.

Holzwurmbefall erkennen

Den Gemeinen Nagekäfer erkennt man am Holzmehl und den kleinen Bohrlöchern

Holzwurmbefall erkennt man am besten an den ein bis zwei Millimeter großen Bohrlöchern im Holz. Außerdem findet man unter den Löchern Holzmehl. Bei hellen Böden kann man das Holzmehl jedoch leicht übersehen. Wir empfehlen dann, unter dem Möbelstück oder Holzbauteil ein dunkles Papier oder eine dunkle Folie auszulegen. Anschließend sollten Sie die Stelle ein paar Tage beobachten, da junge Larven beim Fressen gerne längere Pausen einlegen. Je mehr Löcher und Staub zu finden sind, desto schlimmer ist der Befall. Die Würmer selbst werden Sie wahrscheinlich nicht sehen, denn sie bleiben lieber tief im Holz, wo sie geschützt sind.

Vorbeugung

Wie so oft im Leben schützt auch hier Vorbeugung vor viel Stress. Mit dieser Liste können Sie vermeiden, dass Holzwürmer sich überhaupt wohlfühlen:

  • Holz nie im Freien auf dem Erdboden lagern. Latten und Bretter sollten keinen Bodenkontakt haben, weil die Bodenfeuchte eine vollständige Trocknung verhindert. Dadurch beugt man auch Pilzbefall vor.
  • Am besten Holz nur unter einem Dach lagern, um es auch vor Nässe von oben zu schützen.
  • Bauholz muss vor dem Einbau gut durchtrocknen.
  • Außen verbaute Holzbauteile kann man mit wasserabweisenden und lichtschützenden Mitteln lasieren.
  • Dachstuhl regelmäßig auf Feuchtigkeit und einen Befall überprüfen. Auch im Keller sollte man regelmäßig prüfen, wenn dort mit Holz gebaut wurde.

In bewohnten Räumen muss man sich bei richtigem Lüften und Heizen keine Sorgen machen. Holzwürmer bevorzugen eine Restfeuchte von über 10 %. Achten Sie einfach darauf, dass die Luftfeuchtigkeit bei 40 bis 60 % bleibt und die Temperatur über 18 Grad Celsius. Undichte Dächer sollten Sie so schnell wie möglich reparieren und dämmen lassen. So hält man nicht nur Nagekäfer fern, sondern auch Schimmel und Hausschwamm. Energetische Sanierungen werden staatlich gefördert und senken Ihre Heizkosten.

Wichtiges Bauteil? Lieber auf Hausmittel verzichten

Handelt es sich um ein tragendes Bauteil, zum Beispiel am Dachstuhl? Dann sollten Sie lieber direkt ein Unternehmen für Schädlingsbekämpfung beauftragen. So stellen Sie sicher, dass der Befall auch garantiert komplett behoben ist und verhindern neue Probleme.

Holzwürmer selbst mit Hitze und Kälte bekämpfen

Der Holzwurm ist zwar nicht sehr temperaturempfindlich, aber extreme Temperaturen überlebt er nicht. Ab 55 Grad Celsius sterben die Larven, Eier und die erwachsenen Käfer. Kleine Gegenstände kann man dafür einige Stunden bei 55 Grad  in den Backofen oder in die Sauna stellen. Große Möbel kann man mit schwarzer Folie umwickeln und im Sommer in die pralle Sonne stellen. Damit das funktioniert, sollte der Gegenstand aber auch nicht zu feucht sein. Sonst entstehen Trocknungsrisse. Die Temperatur sollten Sie auch messen, denn unter einer schwarzen Folie kann es im Sommer schnell wärmer als 60 Grad werden.

Kälte tötet Holzwürmer auch, zumindest bei mindestens minus zehn Grad Celsius. Für die thermische Behandlung kann man also auch die Tiefkühltruhe nutzen oder Möbel nach draußen stellen.

In beiden Fällen muss man immer darauf achten, was die Bekämpfung mit Holz macht. Empfindliche Möbelstücke sollte man nicht einer zu großen Hitze aussetzen und auf gar keinen Fall rausstellen, wenn es regnet oder schneit. Feuchtigkeit beschädigt das Holz.

Holzwürmer mit Eicheln rauslocken

Lieblingsessen des Holzwurms: Eicheln

Eicheln lieben die Larven des Nagekäfers besonders, denn sie enthalten viele Nährstoffe. Um sie aus dem befallenen Holz zu locken, kann man Eicheln um die Bohrlöcher auslegen. Der Geruch der Eicheln lockt sie aus dem Holz, sie bohren sich in die Eicheln rein und fressen dort weiter. Diese Methode schadet den Tieren zwar nicht, aber überlässt auch viel dem Zufall oder der Laune der Holzwürmer. Die folgenden Methoden sind zuverlässiger.

Essigessenz

Mittel gegen Holzwürmer müssen nicht unbedingt aufwändig oder schwer zu besorgen sein. Schon mit Essigessenz kann man die Insekten bekämpfen, indem man sie in die Bohrlöcher spritzt. Nach 24 Stunden muss man ein weiteres Mal spritzen und die Larven sollten tot sein. Essigessenz ist bei richtiger Anwendung für Menschen nicht gefährlich. Um die Holzwürmer komplett abzutöten, kann man die Bohrlöcher mit Bienenwachs schließen und sie so langsam ersticken. Dafür muss man jedoch jedes Bohrloch erwischen und kontrollieren, dass während der Behandlung keine neuen Löcher entstehen.

Isopropanol

Isopropanol ist leicht entzündbar, kann zur Reizung von Augen und Schleimhäuten führen und das Einatmen der Dämpfe ist ungesund. Nur bei weit geöffnetem Fenster oder draußen verwenden.

Auch Isopropanol ist tödlich für Holzwürmer, hinterlässt keine Rückstände und ist geruchsneutral. Isopropanol bekommt man günstig für zwei bis fünf Euro pro Liter.

Vor der Behandlung sollten Sie überprüfen, ob das zu behandelnde Möbelstück das Isopropanol verträgt. Farbe, Lack oder Lasur könnten beschädigt werden. Außerdem muss man den Stoff an einem gut belüfteten Ort verwenden, zum Beispiel im Freien.

Zur Behandlung das Isopropanol unverdünnt auf das Holz auftragen und in eine luftdichte Folie – zum Beispiel Malerfolie – einwickeln, um die Verflüchtigung zu verhindern. Anschließend drei Tage lang wirken lassen. Dieser Vorgang funktioniert jedoch nur bei oberflächlichem Befall. Ab Tiefen von ungefähr fünf Zentimetern lässt die Wirkung nach.

Mikrowellen

Mikrowellen sind eine beliebte Methode, weil sie Oberflächen nicht beschädigen und die Larven ohne Rückstände bekämpfen. Die Mikrowellen dringen bei der Anwendung durch das Holz, erhitzen nur die Larven und töten sie auf diese Weise.

Heißluftverfahren

Kann man ein fest verbautes Holzteil nicht raus in die Sonne stellen, muss eine professionelle Heißluftbehandlung her. Mit ihr erreicht man innerhalb des Raumes jeden Winkel. Sie eignet sich jedoch nicht für befallene Außenbereiche, zum Beispiel bei Fachwerk. Eine chemische Behandlung ist in diesem Fall nötig.

Begasung

Ist der Holzwurmbefall zu stark, bleibt als letztes Mittel nur noch die Begasung mit Argon, Kohlendioxid oder Stickstoff. Dazu wird das Haus komplett eingehüllt. Das Gas kann dadurch überall eindringen und tötet auch andere Schädlinge, die sich im Haus befinden. Da die Vorbereitung und Begasung sehr teuer ist, empfehlen wir sie nur für einen starken Befall. Wirksam ist sie jedoch garantiert.

Häufig gestellte Fragen

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2 Kommentare zu „Holzwurm bekämpfen – Mittel gegen Holzwurmbefall“

  1. Ich habe den Holzwurmbefall nicht gleich bemerkt und versucht diesen mit Eicheln zu vertreiben. Allerdings war die Stuhllehne befallen und die Eicheln sind vom letzten Herbst übrig geblieben, vielleicht hat es darum nicht geklappt, das die Holzwürmer nicht verschwunden sind. Ich habe dann nach dem Tipp eines Freundes den Stuhl mit in einen Heißluftofen eines Schädlingsbekämpfers gegeben und danach waren Sie verschwunden. Das Holzwürmer fliegen können, habe ich erst in diesem Beitrag erfahren. Vielen Dank dafür.

  2. Wir haben es ebenfalls mit Eicheln versucht, leider hat es nicht geklappt. Vielleicht ist das bei leichtem Befall möglich, aber nicht, wenn Möbel stärker befallen sind. Ispropnal wollte ich aus Schutzgründen nicht verwenden und wir haben uns für das Mikrowellenverfahren entschieden. Wir sind mit der IRT zufrieden. Vielen Dank für Ihren Beitrag mit den wertvollen Tipps.

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