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Silberfischchen – Bekämpfung und Ursachen

Letzte Aktualisierung am 29. August 2022 von

Silberfischchen wohnen in den meisten Haushalten, aber sind in der Regel unerwünscht. Hier finden Sie alle Informationen über die flinken Insekten und die besten Tipps, um sie zu bekämpfen, alle Ursachen zu beseitigen und einen Befall zu vermeiden.

Eigenschaften

Silberfischchen (Lepisma saccharina) sind kleine, flügellose Insekten, die zur Ordnung der Fischchen gehören. Sie ernähren sich vor allem von zucker- und stärkehaltigen Stoffen, daher der Zusatz “saccharina” im wissenschaftlichen Namen. Tatsächlich essen sie aber auch Hausstaubmilben und Schimmelpilze und können monatelang ohne Nahrung überleben. Silberfischchen lieben Wärme, eine hohe Luftfeuchtigkeit und Dunkelheit. Bei Temperaturen von 25 bis 30 Grad Celsius und einer relativen Luftfeuchtigkeit über 80 Prozent fühlen sie sich besonders wohl und werden sogar schneller geschlechtsreif. Sie können sich dann schon nach wenigen Monaten fortpflanzen und nicht erst nach eineinhalb Jahren. Außerdem legen sie mehr Eier.

  • Name: Silberfischchen (auch Silberfisch genannt)
  • Wissenschaftlicher Name: Lepisma saccharina
  • Lebenserwartung: bis zu acht Jahre
  • Größe: ein Zentimeter (ausgewachsen)
  • Nahrung: Zucker, Baumwolle, gestärkte Textilien, Hausstaubmilben, Hautschuppen, Kleber, Kleister, Leinen, Schimmelpilz, Seide
  • Paarungszeit: ganzjährig
  • Fressfeinde: Spinnen, Ohrwürmer

Silberfischchen bekämpfen und vorbeugen

Leser, die im vorherigen Abschnitt gut aufgepasst haben, kennen jetzt wahrscheinlich auch schon das beste Mittel gegen Silberfischchen: Regelmäßiges Lüften und senken der Luftfeuchtigkeit. Anders als bei Fliegen ist die Ursache für einen Befall nämlich nicht irgendein Leckerbissen in der Wohnung, sondern einfach gute Lebensbedingungen. Aus diesem Grund findet man die Silberfischchen vor allem im Bad und nicht etwa im Wohn- oder Schlafzimmer. Die Türen von Räumen ohne Fenster sollten lange geöffnet bleiben, damit die Feuchtigkeit sich nicht staut.

Normalerweise sollte die Luftfeuchtigkeit im Haus bei 40 bis 60 Prozent liegen und nur in Badezimmer oder Küche kurz nach dem Baden, Duschen oder Kochen auf 70 bis 80 Prozent steigen. Silberfische fühlen sich aber bei über 80 Prozent wohl. Diese Eigenschaft sorgt sogar dafür, dass man Silberfischchen als nützlich bezeichnen könnte. Ihr Auftauchen warnt einen nämlich vor dem eigentlichen Problem: Die Luftfeuchtigkeit im Haus ist viel zu hoch und Schimmelpilze fühlen sich besonders wohl. Falls Sie noch keines besitzen, sollten Sie sich jetzt unbedingt ein Hygrometer zulegen und bei vielen Silberfischchen im Haus den betroffenen Raum auf Schimmel überprüfen. Bei Fugen an Badewanne oder Dusche erkennt man ihn im Frühstadium an rosa oder orangenem Belag, später an schwarzen Flecken. Auch die Zimmerecken und die Fensterrahmen sollten Sie überprüfen.

Selbst wenn man die Ursachen für die schnelle Fortpflanzung beseitigt, können Silberfischchen weiterhin in der Wohnung leben, zum Beispiel in anderen kleinen Ritzen und Spalten oder hinter Sockelleisten und Tapeten. Um sie zuverlässig zu bekämpfen, sollte man den Insekten daher alle Rückzugsorte nehmen. Kaputte Silikonfugen sollten ersetzt werden, vor allem im Badezimmer. Die Spalten zwischen Türrahmen und Wand sollten verfugt werden und die Übergänge zwischen Boden und Heizungsrohren auch. Auch lose Tapeten sollte man erneuern.

Damit die Tiere nicht lange bleiben, sollte man Lebensmittel dicht verschließen und Essensreste in der Küche nicht offen stehen lassen. Regelmäßiges Staubsaugen und Wischen hilft gegen Krümel auf dem Boden, die Silberfische auch gerne verputzen.

Hausmittel gegen Silberfischbefall

Bei wenigen Silberfischen muss man abgesehen von den oben genannten vorbeugenden Maßnahmen nichts weiter tun. Es gibt jedoch auch Hausmittel für die Bekämpfung, die man zusätzlich nutzen kann.

Fallen sind eine Möglichkeit und lassen sich schnell mit Hausmitteln bauen. Mit Glasfallen kann man die Silberfischchen lebend fangen, da sie an Glasflächen nicht hochklettern können. Dazu einfach Haferflocken als Köder in ein Einmachglas oder ähnliches legen und die Fallen an den beliebten Orten aufstellen.

Auch Klebefallen kann man schnell aufstellen, sie töten die Tiere jedoch. Dafür reicht schon ein einfaches, aber effektives Hausmittel: Ein Blatt Papier – oder noch besser, Backpapierstreifen – mit Honig bestreichen und nachts an den überall dort aufstellen, wo die kleinen Insekten sein könnten.

Als Hausmittel zur Vertreibung werden vor allem Lavendel und Zitrone empfohlen. Dabei sollte man jedoch beachten, dass solche Mittel eine begrenzte Reichweite haben. Theoretisch kann man das ganze Haus oder die Wohnung mit Lavendel aushängen oder Zitronen auslegen, doch wer will das schon? Die beste Bekämpfungsmaßnahme bleibt also richtiges Lüften.

Häufig gestellte Fragen

Woher kommen die Silberfische in der Wohnung?

Da Silberfische Wärme und Feuchtigkeit gerne mögen, fühlen sie sich in Rohren und Wasserleitungen besonders wohl. Auch auf Hausfassaden können sie leben. Aus diesem Grund sollte die Fenster zum Lüften nicht länger gekippt lassen, weil sie sonst gerne in die Wohnung kommen. Stattdessen sollte man lieber drei Mal am Tag richtig mit komplett offenen Fenstern durchlüften. Das hilft auch besser gegen hohe Luftfeuchtigkeit.

Sind Silberfischchen gefährlich?

Nein, sie sind weder für Menschen noch für Haustiere gefährlich. Sie übertragen keine Krankheiten und sind auch nicht unhygienisch. Als Schädling kann man sie deswegen nicht bezeichnen, höchstens als ungebetene Gäste. Sie weisen jedoch auf ein großes Problem hin, nämlich zu feuchte Luft und damit ein hohes Risiko für Schimmel und andere Feuchtigkeitsschäden im Raum. Insofern könnte man sie sogar fast als Nützlinge bezeichnen.

Wirklich gefährlich sind Silberfischchen nur für Bücher und Tapeten und auch dann nur, wenn es sich um viele Tiere handelt. Ein einzelnes Silberfischchen wird nicht viel ausrichten können, erst recht nicht, wenn die Temperatur stabil unter 25 Grad liegt und die Luftfeuchtigkeit zwischen 40 und 60 Prozent.

Wie viele Silberfische sind normal?

Es ist nicht ganz klar, ab wie vielen Silberfischchen man von einem “Befall” oder “Problem” sprechen kann. Wenn man lebende Tiere oder ihre Hinterlassenschaften findet, sollte man jedoch auf die Luftfeuchtigkeit achten. Nur wenn sie zu hoch ist, fühlen sich Silberfische wohl.

Können Silberfische Menschen beißen?

Nein. Sie knabbern nur zucker- und stärkehaltige Stoffe, Milben und Schimmel an.

Warum fühlen sich Silberfische im Schlafzimmer wohl?

Auch hier ist die Antwort eine zu hohe Luftfeuchtigkeit, also wahrscheinlich falsches Lüften. In diesem Fall lieben die kleinen Insekten das Schlafzimmer, denn dort gibt es eine Menge Hausstaubmilben zu fressen. Silberfische sollten im Idealfall nie im Schlafzimmer auftauchen, denn eine optimale kühle Schlaftemperatur von 15 bis 18 Grad Celsius mögen die Insekten gar nicht.

Bild: panto.unno / freepik.com

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