Letzte Aktualisierung am 27. April 2023 von Mika Lehmann
Bild: ExQuisine / stock.adobe.com
Als eine der ältesten in unserem Kulturraum genutzten Dämmungen hat die Strohdämmung auch heute nichts von ihrer Effektivität verloren. Auch heute noch werden Häuser mit diesem traditionellen Verfahren gedämmt, wobei moderne Verfahren und Erkenntnisse auf die bestmögliche Weise mit dem nachhaltigen und günstigen Dämmmaterial verbunden werden.
Wenn auch Sie sich dafür interessieren, ein Haus mit Strohdämmung zu bauen oder bei der energetischen Sanierung auf Strohdämmung zurückzugreifen, so finden Sie hier alles Wichtige zu diesem Dämmmaterial. Neben dem Aufbau und den Vor- und Nachteilen der Strohdämmung und besonderen Überlegungen zu Brandschutz, Feuchteschutz und Entsorgung erhalten Sie auch einen Überblick über die Kosten. Bei blauarbeit.de finden Sie zahlreiche Fachfirmen, die auch in Ihrer Nähe eine Dämmung mit Stroh fachgerecht umsetzen und bei Ihnen so für nachhaltige Energieeffizienz sorgen.
Aufbau der Strohdämmung
Auch wenn man Häuser bauen kann, die aus tragenden Strohbauplatten gefertigt sind, ist dies in Deutschland unüblich. Stattdessen ist das Grundgerüst eines Hauses mit Strohdämmung in der Regel eine Holzständerbauweise, zwischen denen die gepressten Strohmatten eingefüllt werden. Die Strohballen haben eine Dicke von 28 bis 41 cm, je nach Pressgrad und dadurch erreichtem U-Wert, und erfüllen so auch die strengen Anforderungen des Gebäudeenergiegesetzes.
Quelle des Strohs ist die Ernte von Weizen oder Roggen. Die Strohmatten entstehen also aus einem Nebenprodukt der Landwirtschaft und werden nach dem Trocknen auf maximal 18 Prozent Restfeuchtigkeit in speziellen Pressen in Form gebracht. Diese Strohmatten können sowohl außen als auch innen entweder beplankt oder direkt mit einem Putz verkleidet werden. Eine eventuell eingebaute Dampfbremse sorgt ebenso für Feuchteschutz wie der bei Strohdämmung üblicherweise verwendete Lehm- oder Kalkputz. Hier kommt es auf eine lückenlose Beplankung oder das gründliche Verputzen an, damit keine Feuchtigkeit in die Dämmschicht eindringen kann. Eine hinterlüftete Fassadenverkleidung sorgt dafür, dass eventuell eindringende Feuchtigkeit hinausdiffundieren kann, falls der Putz nicht diffusionsoffen ist.
Eigenschaften der Strohdämmung
Vorteile der Strohdämmung
Einer der größten Vorteile der Strohdämmung ist ihr Preis. Das aus einem Abfallprodukt entstehende Material wird in einem günstigen Verfahren getrocknet und gepresst und kann ohne weitere Behandlung eingebaut werden. Auch der Schallschutz ist hervorragend und macht diese Dämmung besonders in lauten Umgebungen zu einer echten Alternative. Das Stroh ist diffusionsoffen und so gegen Schimmel gut geschützt, wenn er korrekt hinterlüftet eingebaut wurde. Daneben ist die Strohdämmung ökologisch sinnvoll und sowohl in ihrer Herstellung als auch in ihrer Entsorgung sehr vorteilhaft. Ein mit Stroh gedämmtes Haus ist so ein echter Gewinn für den Geldbeutel und die Umwelt.
Nachteile der Strohdämmung
Auch gut gepresste Strohballen verfügen, verglichen mit Mineralwolle, Hanffasern und künstlichen Dämmstoffen über relativ schlechte Eigenschaften in der Wärmedämmung. Aus diesem Grund sind Dämmschichten von 28 bis 42 cm notwendig, um eine ausreichende Dämmung zu erzielen. Unter Umständen verkleinert dies den Wohnraum und erfordert Umbaumaßnahmen beim Austausch einer alten Dämmschicht. Auch für den Schutz vor Feuchtigkeit und Ungeziefer müssen spezielle Maßnahmen ergriffen werden, die eine fachgerechte Umsetzung durch einen erfahrenen Betrieb erforderlich machen.
Feuchte- und Brandschutz
Gepresste Strohballen sind weniger leicht entflammbar als loses Stroh und werden in die Brennbarkeitsklasse B2/E (normal brennbar) einsortiert. Durch zusätzliche Verkleidungen kann eine bessere Brandschutzklasse erzielt werden. Da Stroh leicht schimmelt, muss es korrekt hinterlüftet sein und die Wand durch zusätzliche Verkleidung oder einen großen Dachüberhang vor Regen geschützt werden. Besonders anfällig ist die Strohdämmung vor allem während des Einbaus, der bei trockener Witterung und nicht gleichzeitig mit Bauarbeiten, die Funkenflug verursachen, durchgeführt werden muss. Eine Strohdämmung muss individuell von einem Bauamt genehmigt werden. Ihre Expertenfirma berät Sie gerne über alle Details.
Kosten für Material und Einbau
Strohdämmung ist sowohl in der Beschaffung als auch im Einbau günstig. Sie können pro Quadratmeter Fläche mit 10 Euro Materialkosten sowie 15 Euro Einbaukosten inklusive Zusatzmaterial rechnen. Hinzu kommen die Kosten für die Beplankung oder den Putz sowie den Ungezieferschutz.