Letzte Aktualisierung am 12. August 2020 von Mika Lehmann
Keine Treppen, wohnen auf einer Ebene – bei einem Bungalow befindet sich die gesamte Wohnfläche meist im Erdgeschoss. Klassischerweise hat ein Bungalow keinen Keller und ein Flachdach. Sollte man sich allerdings dazu entscheiden, einen Bungalow zu bauen, hat man bei diesem Haustyp viele verschiedene Gestaltungsmöglichkeiten. Im Keller können beispielsweise verschiedene Nutzräume oder sogar die Schlafzimmer untergebracht werden. Dadurch könnte man beispielsweise die Wohnfläche erhöhen. Gleichzeitig ist auch ein Bungalow mit anderen Dachformen wie dem Satteldach oder dem Walmdach möglich. Wir zeigen Ihnen, welche Vorteile und Gestaltungsmöglichkeiten diese Hausform haben kann.
Barrierefreiheit durch ebenerdiges Wohnen
Der Grundgedanke eines Bungalows ist das Wohnen auf einer Etage. Das hat vor allem den Vorteil, dass die Wohnfläche barrierefrei gestaltet werden kann, denn Treppen werden nicht benötigt. Langfristig gesehen, kann der Bauherr die Barrierefreiheit also schon früh mit einplanen. Dadurch ist der Bungalow auch im Alter ein passendes Wohnkonzept. Gleiches gilt für Menschen, die im Rollstuhl sitzen oder eine Gehbehinderung haben. Auch für sie sind alle Räume leicht zu erreichen. Sie bleiben also relativ unabhängig, ohne beispielsweise eine Rampe oder einen Treppenlift zu benötigen.
Freie Gestaltung beim Bungalow bauen
Dadurch, dass es keine weiteren Geschosse bei einem Bungalow gibt, ist man in der Gestaltung der Wohnfläche jedoch sehr viel freier als bei einem mehrgeschossigen Haus. Das Fehlen weiterer Etagen hat nämlich erheblichen Einfluss auf die Statik des Hauses, denn es müssen weniger tragende Wände in der Planung des Hauses berücksichtigt werden. Das hat den Vorteil, dass Sie sämtliche Räume gemeinsam mit dem Architekten so anordnen können, wie es Ihren Vorstellungen entspricht.
Bei einem Bungalow ist beispielsweise ein offenes Wohnkonzept leicht umzusetzen. Mit großen Fensterfronten wie einem Glasvorhang im Bauhausstil können die Räume dann zusätzlich auch noch mit viel Licht durchflutet werden. Gerade moderne Häuser in Form von Bungalows wirken dadurch oft besonders hell und einladend. Eine große Terrasse, die von mehreren Räumen aus zugänglich ist, lädt in Verbindung mit den großen Fenstern außerdem dazu ein, freie Zeit im Garten zu verbringen.
Sollte Ihnen eine Etage allerdings nicht ausreichen oder Sie wollen Nutzräume wie die Waschküche oder den Abstellraum lieber nicht in Ihr offenes Wohnkonzept im Erdgeschoss integrieren, ist es auch möglich, einen Keller mit einzuplanen. Dadurch gewinnen Sie gleichzeitig zusätzliche Nutz- und Wohnfläche. Dort können beispielsweise auch die Schlafräume untergebracht werden. Das hat den Vorteil kühler Temperaturen im Sommer und dem Verzicht auf Verdunklungssysteme. Und keine Sorge, auch bei Kellerräumen, lassen sich Fenster einplanen. Solche Kellerfenster lassen sich mittlerweile ganz leicht in die Planung integrieren.
In der Bauplanung sind Ihnen also kaum Grenzen gesetzt. Allerdings sollten Sie auch überlegen, welche Bauarten in Frage kommen. Neben der klassischen Massivbauweise, bieten inzwischen viele Firmen auch Bungalow Fertighäuser an. Zusätzlich könnte möglicherweise auch ein Bungalow in Form eines Blockhauses eine Alternative sein – vielleicht gerade für Naturliebhaber interessant.
Mögliche Grundrisse beim Bungalow
Wichtig zu beachten bei einem Bungalow ist, dass das Grundstück auch eine entsprechende Fläche haben muss. Denn dadurch, dass alle Zimmer sich neben- und nicht übereinander befinden, wird eine große Grundfläche auf dem Grundstück benötigt. Sollte diese vorhanden sein, lässt sich ein Bungalow in verschiedenen Grundrissen bauen. Dazu zählen unter anderem:
- klassisch rechteckiger Bungalow
- quadratischer Bungalow
- Winkelbungalow
- Bungalow mit U-Form oder Z-Form
Die verschiedenen Grundrisse gehen auch mit den unterschiedlichen Gestaltungsmöglichkeiten einher. So ist es beim Winkelbungalow beispielsweise möglich, einen Knick in den Grundrisse zu integrieren und dadurch die Architektur besonders zu machen. Bei einem U-förmigen Bungalow wird die Terrasse beispielsweise dreiseitig durch die Hauswände geschützt, kann leicht überdacht werden und vor Sonne und Wind geschützt bleiben.
Vorsicht beim Flachdach
Der klassische Bungalow hat häufig ein Flachdach. Allerdings sollten beim Flachdach einige Dinge beachtet werden. Bei einem falsch geplanten Entwässerungssystem kann Regenwasser möglicherweise nicht richtig abfließen und sich über längere Zeit auf dem Dach sammeln. So entsteht die Gefahr, dass Feuchtigkeit in die Bausubstanz eindringen kann. Das kann zu Spätfolgen wie beispielsweise Schimmel führen. Außerdem gilt das Flachdach eher als wartungsintensiv. Sollten Sie sich allerdings trotzdem für ein Flachdach entscheiden, können Sie jedoch darüber nachdenken, eine Dachterrasse darauf zu errichten.
Grundsätzlich sind jedoch auch andere Dachformen möglich. Für die optische Gestaltung eignen sich durchaus auch das Satteldach, das Pultdach, das Walmdach oder das Mansarddach. Hier sind Bauherren völlig frei in der Gestaltung, Sie können das Dach ganz nach Ihrem eigenen Geschmack auswählen. Wägen Sie dabei jedoch die Vor- und Nachteile der verschiedenen Dachkonstruktionen ab.
Einen Bungalow kaufen
Wer keinen Bungalow bauen möchte, kann durchaus auch ein bereits bestehendes Gebäude kaufen und je nach Bedarf renovieren. Vor allem in der Mitte des 20. Jahrhundert, war diese Bauart besonders beliebt, in den USA zählte sie sogar zu den häufigsten Konstruktionen von Häusern. Doch auch in Deutschland erfreute sich der Bungalow großer Beliebtheit, sodass er auch hierzulande vielfach aufzufinden ist. Überprüfen Sie den Altbau vor dem Kauf allerdings gründlich. Da viele ein Flachdach besitzen, sind Feuchtigkeitsschäden keine Seltenheit und meist nur schwer oder kostenintensiv im Zuge einer Altbausanierung zu beseitigen.
Trotzdem lassen sich auch die Gegebenheiten bei einem älteren Bungalow durch eine Renovierung in ein modernes Wohnkonzept integrieren. Da weniger auf die Statik tragender Wände geachtet werden muss, können diese schnell eingerissen werden, um mehr offenen Wohnraum zu erhalten. Natürlich können Sie die Zimmer auch Ihren Bedürfnissen entsprechend anders anordnen.
Sollten Sie also einen Bungalow kaufen wollen, sollten Sie möglicherweise einige Renovierungsmaßnahmen einplanen und in der Bauplanung eine Modernisierung in Betracht ziehen. Dadurch können Sie auch aus einem älteren Bungalow ein modernes Zuhause machen.