Letzte Aktualisierung am 8. Juli 2024 von
Gauben erhöhen nicht nur die nutzbare Fläche auf Ihrem Dachboden, sie durchfluten den Raum auch mit mehr Licht als normale Dachfenster und sorgen für bessere Lüftungsmöglichkeiten auf dem sonst so muffigen Dachboden. Es zeigt sich also, dass der Einbau einer Dachgaube einige funktionale Vorteile hat. Der bessere Lichteinfall sorgt langfristig beispielsweise auch für geringere Stromkosten, da nicht ständig elektrisches Licht auf dem Dachboden eingeschaltet werden muss. Doch auch aus gestalterischer Sicht kann eine Gaube sowohl bei der Innen- als auch Außengestaltung Ihres Daches für das gewisse Etwas sorgen.
Wie ist eine Gaube aufgebaut?
Grundsätzlich liegt eine Gaube dann vor, wenn ein Fenster gerade in der Dachschräge verbaut ist. Sie unterbricht also die schräge Dachfläche Die Gaube beziehungsweise das Fenster verläuft also parallel zur Hauswand, steht jedoch aus dem Dach heraus. Über der Gaube findet sich gleichzeitig trotzdem eine Dacheindeckung, die zum Rest des Daches passt. Dadurch schafft die Gaube nicht nur im Inneren des Dachbodens mehr Raum, sie ist auch maßgeblich am äußeren Erscheinungsbild eines Hauses beteiligt. Zusätzlich wird in den meisten Fällen ein Fenster in der Gaube eingebaut, sodass mehr Licht auf den Dachboden kommt.
Unterschiede bei verschiedenen Dachgauben
Gauben sind für so gut wie alle Arten von Dachkonstruktionen vorhanden. Je nach Dachform eignen sich andere Gauben jedoch besser als andere.
Arten von Gauben:
- Flachdachgaube
- Fledermausgaube
- Rundgaube
- Satteldachgaube
- Schleppgaube
- Trapezgaube
- Walmdachgaube
So wird bereits klar, dass einige Gaubenarten jeweils auf eine bestimmte Dachform zugeschnitten sind.
Flachdachgaube
Eine Flachdachgaube zeichnet sich durch ihre geringe Neigung aus. Wie ihr Name schon verrät, eignet sie sich vor allem für ein Flachdach oder ein Dach, das ebenfalls eine sehr geringe Neigung aufweist. Sie kann jedoch auch bei anderen Dachformen zum Einsatz kommen und einen Kontrast zum Hauptdach bilden.
Ander als andere Gauben kann die Flachdachgaube keine Dacheindeckung mit Ziegeln erhalten. Stattdessen wird sie oft mit Metallen verkleidet. Wichtig ist auch an die Dachentwässerung zu denken, sie sollte also zumindest eine geringe Neigung aufweisen. Eine Regenrinne sollte in jedem Fall auch vorhanden sein, damit das Regenwasser richtig abfließen kann.
Fledermausgaube
Fledermausgauben stellen eine interessante Gestaltungsmöglichkeit für Dachgauben dar und machen auch für das optische Erscheinungsbild des Daches einen besonderen Eindruck. Denn bei einer Fledermausgaube liegt eine schwungvolle Form vor. Durch die Verwendung geschwungener Hölzer bildet sich eine rundliche Öffnung, wodurch eine Gaube und Platz für das Dachgaubenfenster entsteht. Aufgrund dieses geschwungenen Aufbaus können eher leichte Materialien wie beispielsweise Reet oder Schiefer. Allerdings zählt die Fledermausgaube auch zu den teureren Arten von Gauben.
Rundgaube
Rundgauben erkennt man an ihrer Rundung im oberen Bereich der Gaube – häufig in Form eines Halbkreises oder eines Bogens. Vor allem außen, gilt die Rundgaube also als besonderer Hingucker auf Dächern. Nicht selten geht die Dacheindeckung mit der Eindeckung der Gaube einher. Die Neigung ist bei der Rundgaube abhängig von ihrer Größe. Insgesamt zählt auch die Rundgaube zu den teureren Varianten der Dachgauben.
Satteldachgaube
Genau wie das Satteldach sich großer Beliebtheit erfreut, zählt auch die Satteldachgaube wohl zu den geläufigsten Arten von Gauben. Im Grund weist sie eine ähnlich schlichte Konstruktion wie das Satteldach selbst auf: Zwei geneigte Dachflächen treffen sich an der höchsten Stelle in der Mitte. Um eine Satteldachgaube einzubauen, muss das Haus jedoch nicht zwingend auch über ein Satteldach verfügen, allerdings sollte die Neigung des Dachs groß genug sein, damit diese Art der Gaube überhaupt eingebaut werden kann. Die Dachflächen kann der Dachdecker ganz leicht mit eindecken und an die Dachziegel des restlichen Daches anpassen. Eine Satteldachgaube sieht dann in gewisser Weise aus, wie ein kleines Haus mitten auf dem Dach. Sie macht also trotz ihrer schlichten Gestaltung optisch etwas her. Zudem hat die Satteldachgaube den Vorteil, dass ihr Einbau sich preislich in Grenzen hält.
Schleppgaube
Auch die Schleppgaube zählt zu den einfachen und weit verbreiteten Gauben. Sie zeichnen sich durch ein Rechteck an der Stirnseite, über der ein geneigtes Dach liegt, aus. Auch bei der Schleppgaube kann der Dachdecker die Gaube mit dem selben Dachziegel wie das restliche Dach eindecken und so ein passendes Gesamtbild hervorrufen. Die Dachgaube kann so optimal in die Dachkonstruktion eingebunden werden. Gleichzeitig bietet die Schleppgaube den Vorteil genau wie die Satteldachgaube zu den günstigeren Varianten der Gauben zu zählen.
Trapezgaube
Für größere Dächer bietet sich eine besonders auffällige Form der Dachgauben an: die Trapezgaube. Dabei entsteht durch die Gaubenwangen die Form eines Trapezes. Diese laufen dabei geneigt auf das Hauptdach zu, sodass die Dacheindeckung darauf übergehen kann. Auch hier kann also die selbe Eindeckung für das Gaubendach verwendet werden. Durch ihre besondere Form entsteht bei der Trapezgaube im Inneren noch mehr Wohnraum. Allerdings zählt auch sie zu den teureren Gauben.
Walmdachgaube
Eine Walmdachgaube ist vor allem für ein Walmdach geeignet, wie sich bereits am Namen ablesen lässt. Das Gaubendach folgt dabei demselben Aufbau wie ein Walmdach. Sie ähnelt der Satteldachgaube stark, jedoch besteht sie aus drei Dachflächen, wobei die Stirnseite abgeschrägt ist. So ist es möglich diese in der selben Neigung wie das Hauptdach auszurichten. Bei der Walmdachgaube sollte allerdings beachtet werden, dass der gewonnene Wohnraum meist kleiner ausfällt als bei anderen Gauben.
Eine Gaube einbauen lassen
Wer also die Vorteile einer Dachgaube für sich nutzen will, kann die gewünschte Gaubenart von vorneherein in der Bauplanung für den Hausbau mit einbeziehen. Natürlich ist es auch möglich nachträglich eine Gaube auf dem Dach einbauen zu lassen, um mehr Wohnraum und Lichteinfall auf dem Dachboden zu gewinnen. Denken Sie jedoch daran, dass sie vor Baubeginn eine Genehmigung des Bauamtes benötigen, denn:
Achtung: Dachgauben sind genehmigungspflichtig.
Sollten Sie allerdings einen Architekten beauftragt haben, kümmert der sich um die fachgerechte Planung der Gaube und passt diese den örtlichen Bauvorschriften an, sodass es eigentlich kein Problem sein dürfte, eine Genehmigung zu erhalten.
Bei Dachgauben empfiehlt es sich also in jedem Fall, die Profis ans Werk zu lassen statt selbst Hand anzulegen. Denn eine Dachgaube hat sowohl Einfluss auf die Statik und die Bausubstanz des Daches, wie auch auf die Optik. Eine richtige Dämmung und ein funktionierendes Entwässerungssystem sind dringend nötig.
Neben der Planung durch den Architekten, sollten Sie Zimmerer beauftragen, die sich um den Einbau in den Dachstuhl und den Ausbau der Gaube kümmern. Der Spengler kümmert sich um ein funktionierendes Entwässerungssystem, bevor der Dachdecker die Eindeckung des Daches bewerkstelligt.
Tipp: Förderung für den Einbau von Gauben
Unter gewissen Voraussetzungen lassen sich die Kosten für den nachträglichen Einbau einer Gaube auf Ihrem Dach senken. Denn es ist möglich, eine Förderung dafür zu beauftragen. Nötig dazu ist der Dachbodenausbau. Sollten Sie also eine Gaube und ein neues Dachfenster einbauen lassen, können Sie eine Förderung erhalten, wenn gleichzeitig die Dämmung des Dachs saniert wird. Eine weitere Möglichkeit wäre die Installation einer Solaranlage auf dem Dach, auch hierfür erhält man eine Förderung.
So lassen sich nicht nur die Kosten für den Einbau der Gaube senken, langfristig können Sie auch durch bessere Energieeffizienz Geld sparen.