Letzte Aktualisierung am 8. Juli 2024 von
Die Morgensonne lacht, der Hahn kräht, die Blumen duften, es riecht nach frischer Landluft – ja, der Gedanke einen eigenen Bauernhof kaufen zu wollen, klingt schon sehr verlockend. Sie können Ihre eigene Farm, eine Plantage oder Agrarfabrik nach persönlichen Vorstellungen aufbauen.
Ob Bauernhöfe mit schönem Reetdach, rustikalen Landhausdielen, modernen Mosaikfliesen oder Wänden mit tollen Naturfarben – Ihnen sind da keinerlei Grenzen gesetzt und Sie können Ihrer Kreativität freien Lauf lassen. Neben all den schönen Vorstellungen, die sich im Kopf tummeln, verstecken sich allerdings auch einige Nachteile, die Sie nicht außer Acht lassen sollten. Wir möchten Ihnen näherbringen, was alles auf Sie zukommt, wenn Sie sich einen Bauernhof kaufen möchten.
Worauf Sie achten sollten
Bevor Sie in Erwägung ziehen einen Bauernhof zu kaufen, sollten Sie sich den Kosten und die damit einhergehenden Verpflichtungen bewusst sein. Unterschätzen Sie die Höhe der Nebenkosten nicht. Menschen, die noch nie auf auf einem Bauernhof gelebt haben, geschweige denn auf dem Land, sollten die Lebensbedingungen vorerst näher kennenlernen.
Folgende Kosten fallen an:
- Maklergebühren
- Grunderwerbs- und Notarkosten
- Wasser- und Abwasseranschlüsse
- Höherer Strombedarf und Gasanschluss
- Heizkosten
- gegebenenfalls lange Leitungen von Straße bis zum Hof
Achten Sie darauf, dass besonders bei Wasser-, Strom- und Gasanschluss sowie bei den unterschiedlichen Heizungsarten die Heizkosten größere Beiträge herausspringen, als in einem kleinen Ein- oder Mehrfamilienhaus. Auch variieren die Nebenkosten je nach Bundesland. Schauen Sie in regelmäßigen Abständen in die Immobilienanzeigen, online sowie offline in Zeitungen oder Aushängen, wenn Sie sich für den Kauf eines Bauernhofes entscheiden. Wenn Sie bereits auf dem Land wohnen, erhalten Sie in vielen Fällen die meisten Informationen über den Verkauf eines Bauernhofes und können eventuell mehr Glück über persönliche Kontakte haben.
Empfehlenswert ist es, bevor Sie einen Bauernhof kaufen, die Hilfe eines Bausachverständigen in Anspruch zu nehmen, um eventuelle Mängel der Immobilie untersuchen zu lassen. Wenn Wohn- sowie alle Nebengebäude in einem guten Zustand sind, steht dem Kauf des Hofes eigentlich nichts mehr im Weg. Wenn allerdings die Nebengebäude in Form von alten Scheunen oder ähnlichem sehr renovierungsbedürftig sind, sollten Sie entsprechend abwägen und mögliche Zusatzkosten nicht unterschätzen. Besonders wenn Sie mit Kindern und Tieren den Bauernhof bewohnen möchten, dürfen das Wohngebäude sowie auch die Gebäude drumherum keine Gefahr darstellen.
Wie und wo wollen Sie Ihren Bauernhof nutzen?
Nicht umsonst gibt es in dem Bereich der Landwirtschaft Ausbildungsberufe und einige Studiengänge. Wer also einen Bauernhof kaufen will und eine landwirtschaftliche Nutzung in Betracht zieht, benötigt entsprechende Fachkenntnisse und eine hohe Einsatzbereitschaft. Wenn Sie eher als Quereinsteiger einen Bauernhof bewirtschaften wollen, sollten Sie sich umgehend möglichst alle nötigen beruflichen Grundlagen aneignen.
Außerdem ist bei der Entscheidung eines konkreten Standorts Ihres Bauernhofs nicht nur die Größe der Fläche entscheidend. Achten Sie auf die Beschaffenheit des Grundstücks: Egal ob Acker, Wiese, Wald oder unebene Flächen – all diese Faktoren müssen Sie wegen der entsprechenden Nutzungsmöglichkeiten immer berücksichtigen. Die Bodenbeschaffenheit hängt also davon ab, für welche Art von Bauernhof Sie sich letztlich entscheiden. Beispielsweise eignet sich nicht jede Wiese für alle Arten von Beweidung. Auch der Anbau von speziellen Pflanzen benötigt bestimmte Bodenverhältnisse.
Verschiedene Arten von Bauernhöfen
Rechtliche und praktische Aspekte berücksichtigen
Wenn Sie zum Beispiel Kühe oder Pferde halten wollen, müssen Sie genaustens auf die Haltung von diesen Großtieren Acht geben. Hier spielen die Größe der Stall- und Weideflächen sowie ein Mistplatz eine große Rolle. Informieren Sie sich dementsprechend vor dem Kauf, ob sich für Sie der große Aufwand auch wirklich lohnt. Halten Sie sich an die gesetzlichen Vorgaben. Auch im Bereich des landwirtschaftlichen Grundstücks gibt es Einschränkungen. Überschreiten diese eine bestimmte Größe, so tritt das Grundstücksverkehrsgesetz in Kraft. Dieses Gesetz unterscheidet sich je nach Bundesland und beinhaltet die ordnungsgemäße Einhaltung von land- und forstwirtschaftlichen Flächen.
Die Vorteile eines Bauernhofes
Natürlich eignet sich nicht jeder Hof für die Umsetzung bestimmter Ziele. Es gibt nicht nur diesen einen Bauernhof. In Kinderbüchern werden Bauernhöfe immer ähnlich beschrieben mit Trecker, Kühen, Pferden, Hühnern oder Gänsen. Zwischen Schwarzwaldhäusern, einem eingebauten Dorfhof oder zwischen Resthof und alter Mühle mit Natursteinpflaster sowie Eindachhaus oder Vierkanthof gibt es noch viele weitere wesentliche Unterschiedliche.
Die eine sucht die Ruhe und Atmosphäre des Landlebens, der andere möchte seine Fähigkeiten im Handwerk unter Beweis stellen. Wieder andere haben vielleicht eine individuelle Geschäftsidee, die sie nur mit viel Fläche umsetzen können. Menschen, denen der Stress und der Trubel der Großstadt zu viel werden können sich vielleicht ein schönes Bauernleben auf einem großen Hof mit Selbstversorgung vorstellen. Sollte die Finanzierung dann noch gründlich durchdacht sein, könnte man ernsthaft darüber nachdenken, einen Bauernhof zu kaufen.