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Mit der Wohnraumlüftung lässt sich ein optimales Raumklima garantieren.

Wohnraumlüftung: kontrollierte Lüftungsanlagen 

Bild: Klaus Eppele / stock.adobe.com

Eine kontrollierte Lüftungsanlage ist in einem Haus für einen regelmäßigen Luftwechsel verantwortlich. Dabei kümmert sich die Anlage auf mechanischer Basis automatisch um die Belüftung sowie die Entlüftung von Räumen, sodass in diesen nicht mehr klassisch über das Fenster gelüftet werden muss. Dabei wird die verbrauchte Luft, die nicht nur wenig Sauerstoff, sondern auch andere Stoffe wie Wasserdampf und Kohlenstoffdioxid enthält, durch frische ausgetauscht. Denn frische Luft mit ausreichend Sauerstoff ist für den menschlichen Körper sowie für das geistige Leistungsvermögen ganz besonders wichtig. Somit sorgt eine kontrollierte Wohnraumlüftung für eine hohe Luftqualität und ein angenehmes Raumklima, das zum menschlichen Wohlbefinden und zu einem gesteigerten Leistungsvermögen beiträgt.

Was ist der Unterschied zu einer Klimaanlage?

Eine Lüftungsanlage ist primär für die Belüftung eines Raumes verantwortlich. Demnach tauscht diese die verbrauchte Raumluft durch neue frische Luft aus. Eine Klimaanlage hingegen beeinflusst das gesamte Raumklima, indem sowohl die Raumtemperatur als auch die Luftfeuchtigkeit von Ihnen nach Belieben geregelt werden können. Diese Faktoren können Sie bei der Wohnraumlüftung nicht beeinflussen. Denn diese hängen hierbei grundlegend von der Außenluft ab, welche durch die Lüftungsanlage zirkuliert und Ihre Räume mit Frischluft versorgt.

Welche Arten von kontrollierten Lüftungsanlagen gibt es?

Bei der kontrollierten Wohnraumlüftung wird grundsätzlich zwischen einem zentralen und dezentralen Lüftungssystem unterschieden. Beim zentralen System werden die Räume einer Immobilie über ein zentrales Lüftungsgerät mit Frischluft versorgt, welches in der Wand oder der Decke installiert wird. An dieses Lüftungsgerät ist dann ein Luftverteilsystem angeschlossen, das im Fußbodenaufbau oder im Deckenaufbau verborgen wird. Über dieses verborgene Leitungssystem gelangt zum einen Frischluft zu den Zulufträumen, wobei es sich um das Wohnzimmer, Schlafzimmer und Kinderzimmer handelt. Zum Anderen wird die verbrauchte Luft aus der Küche, dem Bad und dem WC abgesaugt. Dezentrale Lüftungssysteme lassen sich mit einem geringen Aufwand auch nachträglich gut installieren und versorgen einzelne Räume mit Frischluft.

Beide dieser Lüftungssysteme sind zusätzlich zur Be- und Entlüftung auch in der Lage, aus der Abluft Wärme zurückzugewinnen und diese mithilfe eines Wärmetauschers auf die Frischluft zu übertragen. So geht Ihnen keine wertvolle Heizwärme verloren, was Ihren Lüftungswärmebedarf deutlich minimiert und somit auch Heizkosten einspart. Demnach lassen sich die zentralen und dezentralen Anlagen nochmals in drei Gruppen unterteilen:

  • reine Entlüftungsanlagen
  • Belüftungsanlagen und Entlüftungsanlagen ohne Wärmerückgewinnung
  • Belüftungsanlagen und Entlüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung

Für welche Einsatzbereiche eignen sich kontrollierte Lüftungsanlagen?

Kontrollierte Lüftungsanlagen können in verschiedenen Einsatzbereichen angewandt werden:

  • Neubau: In Neubauten kommen vorrangig zentrale Lüftungsanlagen zum Einsatz, da sie hier von Beginn an mit in den Hausaufbau eingeplant werden können. Eine Nachrüstung ist aufgrund ihrer Komplexität und den entstehenden Investitionskosten eher unüblich. Dieser finanzielle und bauliche Aufwand lohnt sich nur im Zuge einer Modernisierung, wobei das Luftsystem beispielsweise in einer abgehängten Decke untergebracht werden kann. 
  • Wohnung: Zur Belüftung einer Wohnung oder einzelner Räumen bietet sich eine dezentrale Lüftungsanlage an. Diese sind leicht zu montieren und daher auch kostengünstiger als ein zentrales Lüftungssystem. Sie verfügen jedoch auch in einer Wohnung über die Möglichkeit, eine zentrale Lüftungsanlage im Rahmen einer Kernsanierung nachzurüsten.
  • Altbau: Bei Altbauten eignen sich dezentrale Lüftungsanlagen optimal. Sollte Ihr Altbau jedoch unsaniert oder nur teilweise saniert sein, ist die Verwendung einer Lüftungsanlage in den meisten Fällen nicht sinnvoll.

Was sind die Vor- und Nachteile solcher Lüftungssysteme?

In vielen Neubauten oder sanierten Immobilien findet aufgrund der guten Dämmung kein Luftaustausch statt. Hinzu kommt, dass auch durch die Wände keine Feuchtigkeit mehr nach außen diffundieren kann. Diese Faktoren machen ein drei- bis viermaliges Stoßlüften am Tag unabdingbar, um der Entstehung von Schimmel und Feuchteschäden vorzubeugen. Doch dies ist in der Praxis meist nicht möglich.

Um dennoch nicht auf ein gutes Raumklima verzichten zu müssen, bietet sich der Einsatz von kontrollierten Lüftungsanlagen an. Diese versorgen Ihre Räumlichkeiten auch in Ihrer Abwesenheit bedarfsgerecht und kontinuierlich mit Frischluft. So werden durch die Wohnraumlüftung nicht nur Schadstoffe regelmäßig abgelüftet, sondern Ihre Räume auch vor Schimmel und Feuchteschäden geschützt. Außerdem halten die integrierten Luftfilter Staub, Pollen und Insekten aus Ihren Räumen fern. Zudem bietet Ihnen die Lüftungsanlage einen Schallschutz an, da auch bei Außenlärm ohne das Öffnen eines Fensters frische Luft in Ihr Gebäude strömt.

Diesen Vorteilen steht der Nachteil gegenüber, dass solche kontrollierten Lüftungsanlagen über hohe Investitionskosten verfügen. Hinzu kommen der gesteigerte Stromverbrauch für den Betrieb des Gerätes sowie der regelmäßige Filterwechsel und die Reinigung der Anlage. Auch die Geräusche des Ventilators in der Anlage sowie die Strömungsgeräusche könnten für manch einen störend sein.

Mit welchen Kosten ist bei einer kontrollierten Wohnraumbelüftung etwa zu rechnen?

Für die Installation einer kontrollierten Wohnraumbelüftung müssen Sie im Durchschnitt mit Kosten von 3.000 Euro bis 9.000 Euro rechnen. Zusätzlich zu diesen Investitionskosten kommen noch laufende Kosten hinzu. Diese setzen sich aus den entstehenden Stromkosten für den Betrieb der Lüftungsanlage sowie aus Wartungskosten für beispielsweise die Reinigung und den Filterwechsel des Gerätes zusammen. Die Stromkosten belaufen sich dabei auf etwa 30 Euro bis 70 Euro und die Wartungskosten auf etwa 40 Euro pro Jahr.

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